Hintergrund sei eine wachsende Nachfrage nach regional produzierten Erzeugnissen, sagte
Hauk auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Außerdem sei im Südwesten der Selbstversorgungsgrad mit vor Ort angebautem Gemüse mit etwas über 20 Prozent im Vergleich zum bundesweiten Schnitt gering - der liegt bei knapp 40 Prozent.
Rund die Hälfte aller Unterglasflächen in Baden-Württemberg sind älter als 15 Jahre. Sie entsprechen nach Angaben des Agrarministeriums nicht mehr den heutigen Ansprüchen der Energieeffizienz, Arbeitswirtschaft und Automatisierung. Es sei daher dringend notwendig, die Produktionsanlagen zu erneuern, um Wertschöpfungsketten zu erhalten und weiter auszubauen, sagte Hauk.
Auf seiner Sommertour will der CDU-Politiker am kommenden Dienstag (23. August) mit Landwirten auf der Insel Reichenau über das Thema «Obst- und Gemüsebau - Wie geht es weiter mit dem Unterglasanbau» sprechen.
Unterstützt wird der Vorstoß des Agrarministers vom Landesbauernverband. Eine Sprecherin sagte, der Ansatz werde positiv bewertet. Er sei sinnvoll. «Vor allem vor dem Hintergrund, dass Baden-Württemberg im bundesweiten Vergleich die größte Fläche an Gewächshausflächen aufweist», sagte sie. Die wichtigsten Gemüsekulturen im Unterglasanbau sind Feldsalat auf einer Fläche von 114 Hektar, gefolgt von Tomaten mit 73 Hektar, Gurken auf 47 Hektar. Danach kommen Paprika und Kopfsalat.
In Baden-Württemberg sind 30 Prozent der deutschen Gesamtfläche des Gemüseanbaus unter Glas. Hauk sagte: «Oberstes Ziel muss es sein, die regionale Wertschöpfung im Land zu halten und zu stärken.» Der Minister will ein Pilotprojekt auf der Insel Reichenau starten. Die Bodenseeinsel ist bekannt für den Gemüseanbau. Im Land betreiben insgesamt 2.200 Betriebe Gemüseanbau und geben damit rund 14.000 Personen Arbeit. Im Schnitt werden je Betrieb 12,2 Hektar bewirtschaftet.