«Die Ministerin will noch vor der Aussaat eine Entscheidung treffen», sagte Sprecherin Ulrike Kardenbach am Donnerstag in Berlin. Die Aussaat steht etwa Ende April bis Anfang Mai an. Derzeit werden die Ergebnisse eines Prüfverfahrens für den Anbau der Genmaissorte
MON 810 des US-Herstellers
Monsanto abgewartet.
Aigner bekräftigte auf der Ökomesse BioFach in Nürnberg: «Zeigt sich, dass gegen die strengen Auflagen verstoßen wird, werde ich die Zulassung zurückziehen.» Monsanto wies einen möglichen Verstoß zurück.
«Selbstverständlich erfüllt das Unternehmen bei allen seinen Produkten die behördlichen Vorgaben, so auch die Umsetzung eines europäischen Monitoring-Plans für MON 810 in Deutschland», erklärte die Monsanto Agrar Deutschland GmbH in Düsseldorf. Die Sicherheit des Genmaises sei von deutschen und europäischen Behörden bestätigt worden. Die «grüne Gentechnik» nutze Bauern und Umwelt, indem das Risiko großer Verluste durch
Schädlinge und der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel sinken.
Das Bundesforschungsministerium hatte Aigner gewarnt, gegen die im Koalitionsvertrag vereinbarte Förderung der
Gentechnik zu verstoßen. Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter kritisierte, Aigner und Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) drohten «Deutschlands Wirtschafts- und Wissenschaftskompetenz aufs Spiel» zu setzen. Damit werde die Zukunft der Unternehmen gefährdet. Bayern will die Forschung mit genveränderten Pflanzen ins Gewächshaus verbannen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (
BUND) zeigte sich nach der Äußerung von Aigner skeptisch, ob Genmais auf dem Feld schon in diesem Jahr verboten werden kann. «Das bedeutet im Klartext, dass im Jahre 2009 der Anbau des Genmais weiter erlaubt bleibt», sagte BUND- Vorsitzende Hubert Weiger. Es gebe «erdrückende Beweise» dafür, dass der Genmais schädlich sei. In Deutschland ist für dieses Jahr ein Anbau von Genmais auf 3.700 Hektar angemeldet, vor allem in Brandenburg. Das ist deutlich weniger als im Vorjahr. (dpa)