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28.04.2020 | 01:48 | Mehrgefahrenversicherung 

Agrarministerin Kaniber will Risiko-Management der Landwirte stärken

München - Wegen der anhaltenden Trockenheit wächst in der Landwirtschaft die Sorge vor einem erneuten Dürre-Sommer.

Dürreschäden
Kaniber: Jetzt Risiko-Management der Landwirte stärken! Bund soll Mehrgefahrenversicherung mitfinanzieren. (c) proplanta
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat deshalb ein stärkeres Engagement beim Risikomanagement gefordert. „Ich schlage vor, einen Teil der sogenannten Bundes-Milliarde für die Landwirtschaft zur Finanzierung der Mehrgefahrenversicherung zu verwenden“, sagte die Ministerin.

In einem Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat Kaniber den Bund aufgefordert, den Einstieg in die Mit-Finanzierung einer Mehrgefahrenversicherung neu zu überdenken. „Damit für möglichst viele Landwirte eine solche Versicherung auch bezahlbar wird, ist vom Bund eine finanzielle Beteiligung erforderlich“, sagte Kaniber.

Bislang lehnt der Bund eine Erhöhung der Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) zur Ko-Finanzierung der Mehrgefahrenversicherung ab.

Da die Risiken infolge des Klimawandels kaum noch beherrschbar sind, hatte Kaniber bereits im vergangenen Jahr eine Bundesratsinitiative zur Einführung von Mehrgefahrenversicherungen vorgeschlagen, die vom Bund und den Ländern gefördert werden. Diese Förderung ist für Risiken vorgesehen, für die es noch kein für die Betriebe wirtschaftlich tragbares Versicherungsangebot am Markt gibt oder große Wettbewerbsunterschiede innerhalb der EU bestehen.

Kaniber begrüßt ausdrücklich die vom Bund bereits beschlossenen Maßnahmen zur Absenkung der Versicherungssteuer Dürre sowie die Möglichkeit zur Gewinnglättung, die ermöglicht schlechte Erntejahre mit guten Jahren steuerlich auszugleichen.

„In den vergangenen Wochen ist es vielen Bürgern deutlich geworden, wie wichtig eine funktionierende Landwirtschaft für die Versorgung der Bevölkerung mit regionalen Nahrungsmitteln ist“, sagte Kaniber und wies darauf hin, wie die Landwirte bereits die produktionstechnischen Möglichkeiten nutzen, um sich gegen zunehmende Trockenperioden zu wappnen.

„Wir werden mit Wetterkapriolen leben müssen, aber einmal mehr zeigt sich wie wichtig ein Risikomanagement für die Betriebe ist. Dazu zählen geeignete Fruchtfolgen, ausreichende Futtervorräte, mehrere Einkommensstandbeine sowie die Risikoabsicherung durch entsprechende Versicherungspolicen“, sagte Kaniber.

Durch möglichst ganzjährige Bodenbedeckung, standortangepasste Kalkung und verbesserte Humuswirtschaft mit dem Ziel der Humusmehrung können das Vermögen der Böden zur Wasseraufnahme und Wasserhaltung mittelfristig verbessert werden.

Das Thema Trockenheit spielt auch bei den Forschungsaktivitäten des Landwirtschaftsministeriums eine zentrale Rolle. So wird untersucht, welche Schadorganismen durch Trockenheit und wärmere Temperaturen an Bedeutung gewinnen, welche Baumarten und Kulturarten sich unter geänderten Klimabedingungen besonders eignen oder um ressourcenschonende und effiziente Bewässerungsverfahren in Gartenbau und Landwirtschaft.

Die staatliche Züchtungsforschung an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft hat die zunehmende Trockenheit ganz besonders im Blick. So werden moderne Sorten des Zuchtmaterials sukzessive an die Trockenheit angepasst.
stmelf
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