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26.04.2012 | 10:30 | Agrarministerkonferenz 

Kürzungen der Agrarsubventionen nicht ohne Nebenwirkungen

Stuttgart - Eine Kürzung bei der EU-Agrarfinanzierung hätte nach Ansicht von Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Alexander Bonde (Grüne) drastische Auswirkungen.

Agrarminiter Alexander Bonde
Landwirtschaftsminister Alexander Bonde (c) proplanta
«Wenn man an das Budget rangeht, werden wir als Länder nicht mehr in der Lage sein, beispielsweise wichtige Agrarumweltmaßnahmen zum Erhalt der Kulturlandschaft umzusetzen. Wir müssen diese gesellschaftlichen Leistungen der Landwirte entsprechend entlohnen können», sagte Bonde der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart.

Bei der Agrarministerkonferenz am Donnerstag in Konstanz will der amtierende Vorsitzende Bonde daher vor allem offene Fragen zur Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP) klären. Denn Deutschland und andere europäische Länder dringen auf eine Absenkung des EU-Agrarbudgets - für Bonde der falsche Weg. «Frau Aigner wird von uns klare Signale zum EU-Haushalt bekommen», sagte Bonde mit Blick auf Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU).

Bei der Ausgestaltung der geplanten Ökologisierung der Landwirtschaft gebe es noch Diskussionsbedarf, und auch beim Bürokratieabbau müsse die Kommission noch wesentlich nachbessern. Er werde die Gelegenheit nutzen, um mit dem Kabinettschef von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos zu sprechen, der ebenfalls nach Konstanz kommt.

Viele Landwirte betrachten gerade das sogenannte Greening mit Sorge: Nach den derzeitigen Plänen der EU sollen Bauern rund ein Drittel der Hilfen verlieren, wenn sie bestimmte Umweltauflagen nicht erfüllen. So müssen sie etwa sieben Prozent ihres Landes zur «ökologischen Vorrangfläche» erklären - viele fürchten dadurch eine Zwangsstilllegung der Äcker. Nach Angaben des Bauernverbands entsprechen in Deutschland sieben Prozent rund 600.000 Hektar Land.

Ein Vorwurf, den Bonde nicht gelten lassen will. «Es geht nicht um Flächenstilllegung», betonte er. «Aus der Produktion wird nichts herausgenommen.» Stattdessen werde die ökologische Verantwortung gestärkt, beispielsweise durch die Bewirtschaftung von artenreichem Grünland. «Genaue Vorgaben für diese Vorrangflächen gibt es aber noch nicht, darum wird noch gerungen», sagte er. Die Sorge der Landwirte um einen Flächenverlust sei aber durchaus nachvollziehbar: «Das ist ein Thema mit massiver Bedeutung», sagte Bonde. (dpa)
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