Ilse Aigner (c) proplanta
„Landwirtschaftliche Erzeugnisse dürfen nicht zum Spielball an der Börse werden“, warnte die Ministerin bei einer Vortragsveranstaltung der AGRAVIS Raiffeisen AG in Berlin. Ziel müsse es sein, die Funktionsfähigkeit der Agrarterminmärkte zu stärken und „exzessive Spekulationen aus reinem Profitstreben“ einzudämmen. Deshalb müsse man „international die Stellschrauben nachjustieren“.
Aigner verwies auf die Initiative der G-20 zur Einrichtung eines weltweiten Marktinformationsdienstes sowie die vorgesehene Neufassung der EU-Finanzinstrumente-Richtlinie mit einer Einführung von Berichtspflichten der Marktteilnehmer sowie von Positionslimits für Finanzinvestoren.
Zudem trete die Bundesregierung für eine Finanztransaktionssteuer ein. Eine solche Steuer mit ihrem niedrigen Satz von 0,01 % werde Hochfrequenzhändler treffen, „die permanent große Summen hin- und her schieben“, nicht jedoch Akteure, die reine Preisabsicherung für physische Ware betreiben.
Aigner begründete ihre Haltung mit dem aus ihrer Sicht in den letzten Jahren gestiegenen Einfluss von Spekulanten auf den Agrarterminmärkten. Zu Recht klagten beispielsweise Getreidehändler der AGRAVIS, dass die bekannten Regeln der Preisbildung an den Agrarmärkten, also Angebot, Nachfrage und Lagerbestände, zunehmend nicht mehr gelten würden. (AgE)