Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.07.2015 | 14:55 | Biomarkt 
Diskutiere mit... 
   1   2

Aktionsplan Bio aus Baden-Württemberg wirkt

Stuttgart - Regional erzeugte Bio-Lebensmittel sind bei den Menschen beliebt. Um die kontinuierlich steigende Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher mit noch mehr ökologisch erzeugten Produkten aus der Region bedienen zu können, hat die grün-rote Landesregierung den Aktionsplan Bio aus Baden-Württemberg mit vielfältigen Maßnahmen aufgelegt.

Grün-rote Landesregierung Baden-Württemberg
Der Aktionsplan wirkt: Die ökologisch bewirtschafteten Flächen im Land sind im Jahr 2015 um rund 10 Prozent gestiegen. (c) proplanta
„Bio aus Baden-Württemberg steht für Regionalität und bringt Wertschöpfung in die baden-württembergischen Familienbetriebe – gerade im Ländlichen Raum. Unser Aktionsplan Bio aus Baden-Württemberg unterstützt die Landwirtinnen und Landwirte, die sich bewusst für die ökologische Wirtschaftsweise entscheiden, ihre Marktchancen zu nutzen. Dafür haben wir die Prämien für ökologisch bewirtschaftete Flächen 2015 deutlich erhöht“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde am Mittwoch (29. Juli) beim Besuch des Bioland-Gemüsebetriebs der Familie Hörz in Filderstadt-Bonlanden (Landkreis Esslingen).

Das Land habe bei der Neuausrichtung der Förderprogramme neben den vielen Programmteilen für konventionell wirtschaftende Betriebe einen Förderschwerpunkt auf den Ökolandbau gelegt, so Bonde. „Ökolandbau ist gut für Tierwohl, Böden, Umwelt und Artenvielfalt. Wir fördern mit unserem Aktionsplan Bio aus Baden-Württemberg die Umstellung und Beibehaltung des Ökolandbaus, den Wissenstransfer in Bildung und Beratung, Vermarktungsaktivitäten und -initiativen sowie die Forschung an den Landwirtschaftlichen Landesanstalten. Die Zunahme der ökologisch bewirtschafteten Fläche um rund 10 Prozent im Jahr 2015 und die rege Annahme der Förderangebote verdeutlichen, dass der Aktionsplan wirkt“, sagte der Minister.

Das Land fördere auch den völligen Verzicht auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel. „Mit der Maßnahme ‚Völliger Verzicht‘ im neuen Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl FAKT ermöglichen wir es auch konventionell wirtschaftenden Betrieben, Fördermittel für umweltfreundliches Wirtschaften abzurufen. Die Nachfrage für diese Förderung hat sich 2015 um 83 Prozent erhöht. Das sind rund 83.000 Hektar Flächen im Land, die grundsätzlich frei bleiben von chemisch-synthetischen Düngern und Pestiziden“, so Bonde.

Regionalvermarktung stärken – bewusste Kaufentscheidungen ermöglichen

„Bio-Lebensmittel mit nachvollziehbarer Herkunft aus der Region werden aufgrund ihrer Qualität und ihrer umweltverträglichen Erzeugung geschätzt. Das Bio-Zeichen Baden-Württemberg hilft Verbraucherinnen und Verbrauchern dabei, ökologisch erzeugte Lebensmittel aus Baden-Württemberg verlässlich erkennen zu können“, sagte Bonde. Das Land fördere gemeinsame Vermarktungsaktivitäten mit dem Bio-Zeichen Baden-Württemberg – an denen auch der besuchte Betrieb der Familie Hörz in einem Gemeinschaftsprojekt mit acht weiteren Betrieben teilnehme, so der Minister weiter.

Investitionsvorhaben in Verarbeitung und Vermarktung könnten über die einzelbetriebliche Förderung beziehungsweise über das Programm Marktstrukturverbesserung gefördert werden. „Durch ihre Kaufentscheidungen können auch die Verbraucherinnen und Verbraucher viel bewegen – mit ihrem bewussten Einkauf können sie unsere Landwirtinnen und Landwirte unterstützen“, so Bonde. Der Minister würdigte nach dem Betriebsrundgang die unternehmerische Leistung der Familie Hörz für ein vielfältiges und frisches Bio-Angebot aus der Region.

Bio-Markt in Deutschland
Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland ist 2014 um knapp 5 Prozent auf rund 8 Milliarden Euro gestiegen (Quelle: AMI). Deutschland ist Europas größter Markt für Bio-Produkte und weltweit nach den USA der zweitgrößte. Gemessen an den Verkaufserlösen der deutschen Öko-Landwirtschaft ist Gemüse mit rund 216 Mio. Euro nach Milch der zweitwichtigste Produktbereich im Ökolandbau (Quelle AMI, BMEL). Für den baden-württembergischen Gemüsebau spielt die Di-rektvermarktung durch die Erzeugerinnen und Erzeuger, oft ergänzt durch Zukäufe, aufgrund der Nähe zu den großen Verbraucherzentren eine wichtige Rolle. (Pd)
Betriebe mit Bio-Förderung in Baden-WürttembergBild vergrößern
Betriebe mit Bio-Förderung in Baden-Württemberg
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 30.07.2015 10:25 Uhrzustimmen(91) widersprechen(63)
Hochverehrter Herr Minister Bonde, die ungeschriebenen Marktmechanismen sind augenscheinlich noch nicht bis in die obersten Amtszimmer vorgedrungen: Wird den Bauern staatlicherseits, unabhängig ob BIO oder konventionelle Wirtschaftsweise, über irgendwelche Programme, wie auch immer die heißen mögen, z.B. 100,00 € pro Hektar mehr an Subventionen zugebilligt, was auch für die äußerst interessierten jeweiligen Aufkäufer nicht verborgen bleibt und hochoffiziell gerade auch von Ihrer Partei im Rahmen des vielpropagierten unverzichtbaren Transparenzansinnens sogar noch ausdrücklichst gewünscht wird, so sind eben diese 100,00 EURONEN durch den Handel bei der jeweiligen Erzeugerpreisfindung SOFORT vollumfänglich eingepreist; will heißen, die 100,00 € landen im Endeffekt NICHT auf dem jeweiligen Bauernkonto. Exempel: Unter Zugrundelegung von 30 dt/ha Sojaertrag reduziert sich dementsprechend der Erzeugerpreis für die Bauern schon vorneweg um 3-4 €. Solche NULLSUMMENSPIELCHEN geißeln die Bauern in sämtlichsten Produktionsrichtungen, sektorenübergreifend, nicht erst seit heute; dieser berühmte „TASCHENSPIELERTRICK“ entspricht mittlerweile dem schleichend stillschweigend etablierten, allseits bereitwillig tolerierten Standard schon seit mehreren Jahrzehnten!!! - Warum glauben Sie, haben so viele Familienbetriebe in den vergangenen Dekaden für immer die Hoftore geschlossen, stehen heute viele Bauern auf ihren Höfen mit lichterloh brennenden Scheunendächern vor dem sicheren AUS!? Der rasante Bauern-Strukturwandel ist nicht nur ein medial inszeniertes Schreckgespenst mit bloßen Show-Effekten nach Holywood-Wildwest-Manier, ... nein, hier sehen wir uns dato in der brutalen Wirklichkeit angekommen; verbands- und agrarpolitisch allerdings immer noch nachhaltigst forciert!!!!! ...Und mit Verlaub, gerade bei Ihrer Partei, werter Herr Bonde, muss hier ein eigenhorizonterhellender Funke zügigst überspringen, wollen Sie TATSÄCHLICH die ländlichen Räume nicht zusehends ausbluten lassen.
  Weitere Artikel zum Thema

 Schweizer Biolebensmittelmarkt knackt Marke von 4 Milliarden Schweizer Franken

 Bayern schätzen regionale Lebensmittel

 Biolebensmittelmarkt: Absatz stagnierte im Jahr 2023

 Biofach-Veranstalter ziehen positive Bilanz

 Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln wieder gestiegen

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau