Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.05.2022 | 03:23 | Kohle- und Atomausstieg 

Akzeptanz für Energiewende sinkt

Leipzig - In der Lausitz sinkt laut einer Umfrage die Akzeptanz für die Energiewende. Nach einem positiven Trend im vergangenen Jahr ist der Anteil der Befürworter wieder deutlich um 13 Prozentpunkte auf 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Energiewende
Die Diskussionen um russische Erdgas- und Erdöllieferungen infolge des Krieges in der Ukraine lässt die Sorge um die Energieversorgung in der Lausitz steigen. Aber schon vor Kriegsausbruch haben höhere Energie- und Treibstoffkosten für Verunsicherung gesorgt. (c) proplanta
Gleichzeitig stieg die Quote der Kritiker von 26 Prozent auf 37 Prozent, wie das Leipziger Marktforschungsinstitut MAS Partners am Dienstag in Leipzig mitteilte.

«Wir haben unsere Befragung ja schon vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs abgeschlossen. Wir gehen deswegen davon aus, dass sich die Stimmung der Lausitzer im Hinblick auf die Energiewende aktuell weiter verschlechtert hat», sagte Geschäftsführer Stefan Bischoff.

Vor allem die Ausstiegsszenarien von Kohle- und Atomkraft werden demnach stärker hinterfragt. Der Umfrage zufolge sind die Befürworter eines Kohle- und Atomausstiegs in der Lausitz in der Minderheit. Für den Kohleausstieg bis 2038 sind 39 Prozent der Befragten, dagegen 45 Prozent.

Für einen Atomausstieg sind nur noch ein reichliches Drittel (35 Prozent), gegen ihn 49 Prozent. In Deutschland insgesamt ist die Stimmung dagegen klar pro Kohleausstieg (61 Prozent) und auch pro Atomausstieg (51 Prozent). Der Anteil der Befürworter für erneuerbare Energien ist weiterhin hoch, allerdings gibt es eine sinkende Tendenz. Am stärksten wird die Solarenergie befürwortet (81 Prozent).

Neben MAS Partners war auch die Dresdner Firma Prozesspsychologen GmbH an der Befragung beteiligt. Nach 2020 und 2021 gab es die dritte Umfrage dieser Art. Vom 4. bis 14. Februar wurden 1.000 Menschen im Alter ab 16 Jahren aus den sächsischen Landkreisen Bautzen und Görlitz, aus den brandenburgischen Kreisen Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße sowie der kreisfreien Stadt Cottbus befragt.

Im Mittelpunkt standen die Themen Strukturwandel, Energiewende, Zufriedenheit mit der Entwicklung vor Ort und das Image der Region. Zum Vergleich wurden weitere 1.000 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet befragt.

«Die Studie zeigt, dass die Herausforderungen für den Strukturwandel in der Lausitz unter schwierigeren Rahmenbedingungen größer werden und es so wichtig wie nie ist, die Menschen in diesem Prozess nicht zu verlieren», sagte Jörg Heidig, Geschäftsführer der Prozesspsychologen GmbH.

Die Menschen in der Lausitz würden erste Erfolge sehen wollen. Eine Mehrheit befürworte weiterhin den Strukturwandel, aber viele würden keine Entwicklung wahrnehmen, hieß es. Ihr Anteil stieg von 39 Prozent auf 53 Prozent. Insgesamt seien nur ein Drittel der Befragten mit dem Strukturwandel zufrieden.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Ziel für Offshore-Windenergie noch in weiter Ferne

 Union kritisiert Eile bei Solarpaket und Klimaschutzgesetz-Reform

 Koalition verspielt Chance für deutsche Solarindustrie

 Solarpaket: Für Branche nicht der große Wurf

 Umweltschutzorganisation hält früheren Kohleausstieg für möglich

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken