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23.09.2012 | 21:00 | Glyphosatbelastung 

Anwendungsverbot von Glyphosat gefordert

Berlin - Eine kritische Überprüfung des Pflanzenwirkstoffs Glyphosat und die Einschränkung seiner Anwendung in der landwirtschaftlichen Praxis hat die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann, von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner verlangt.

RoundUp
(c) proplanta
„Obwohl sich Glyphosat wegen der übermäßig eingesetzten Reifeförderung durch ‚Totspritzen' immer öfter in Getreideprodukten findet, spielt die Regierung das Problem herunter", kritisierte Tackmann diese Woche in Berlin die Antwort der Bundesregierung auf eine Frage der Linken zur Glyphosatbelastung von Getreideprodukten.

Diese als Sikkation bezeichnete Methode gehöre aber dringend auf den Prüfstand. Statt Warnungen aus der Wissenschaft in einer Risikoanalyse konsequent klären zu lassen, berufe sich die Bundesregierung auf die EU-Zulassung und erkläre gefundene Rückstände für unbedenklich.

„Selbst wenn der Wirkstoff nicht direkt mit bisher unbekannten Bestandserkrankungen, zum Beispiel bei Rindern, in Verbindung gebracht werden kann, ist seine Beteiligung an multifaktoriell verursachten Krankheitsgeschehen nicht ausgeschlossen", warnte die Linken-Politikerin.

Es mehrten sich die Hinweise auf direkte und indirekte toxische Effekte, die Glyphosat oder das benutzte Vernetzungsmittel Tallowamin auf das Bodenleben, aquatische und terrestrische Ökosysteme habe.

Auch die menschliche Gesundheit sei gefährdet. So könne der Wirkstoff menschliche Zellen schädigen, fördere bestimmte Krebserkrankungen und begünstige die Entstehung vonHauttumoren.

Besonders „Round Up" stehe in dringendem Verdacht, die menschliche Fortpflanzung und Embryonalentwicklung zu stören. „Deshalb muss auf Nummer sicher gegangen werden", forderte Tackmann.

Bestimmte Anwendungsbereiche wie die Sikkation oder der Einsatz im Kleingarten seien angesichts ungeklärter Risiken unnötig, ökologisch nicht verantwortbar und müssten von der Bundeslandwirtschaftsministerin „unter die Lupe" genommen werden. (AgE)
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