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01.03.2010 | 03:08 | Landwirtschaftszählung  

Auf den Höfen steht eine große Inventur an

Hannover - Niedersachsens Landwirte müssen sich in diesem Jahr auf eine umfangreiche „Inventur“ einstellen.

Auf den Höfen steht eine große Inventur an
Erstmals nach 1999 steht wieder eine große Landwirtschaftszählung an. Nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes erhalten alle landwirtschaftlichen Betriebe ab einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von mindestens fünf Hektar Anfang März von den Gemeinden einen Fragebogen. Werden bestimmte Tierbestandsgrößen überschritten oder Sonderkulturen angebaut, sind auch Betriebe mit einer geringeren Fläche auskunftspflichtig. Mit dem Fragebogen erhalten die Landwirte auch eine Internetadresse und eine Zugangskennung, um den Fragebogen elektronisch ausfüllen zu können. Die Auswertung der Daten übernimmt in Niedersachsen der Landbetrieb für Statistik.

Soweit wie möglich werden bei der Landwirtschaftszählung Daten genutzt, die bei den Verwaltungen bereits vorliegen. Hierzu gehören zum Beispiel die Daten zum Rinderbestand, die aus dem Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere übernommen werden. Je nach Verfügbarkeit nutzt der Landesbetrieb für Statistik weitere Daten der Agrarverwaltung wie zum Beispiel aus dem Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystem. Andere Quellen wie Meldungen zur Sozialversicherung oder Tierseuchenkasse beispielsweise können mit Rücksicht auf den Datenschutz dagegen nicht genutzt werden.

Die Landwirtschaftszählung wird in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union durchgeführt und ist Teil des sogenannten Agrarzensus. Weltweit hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen die Erhebung für dieses Jahr vorgesehen. Sie soll Daten über die Bodennutzung, Viehhaltung, Pachtverhältnisse und andere ökonomische Größen liefern. Ein neuer Schwerpunkt widmet sich der Beziehung zwischen Landwirtschaft und Umwelt. Die Anlage oder der Erhalt von Landschaftselementen wie Hecken oder Steinmauern sollen dazu angegeben werden. Damit wird hinterfragt, welche Leistungen Landwirte für die Kulturlandschaft erbringen.

Angaben zur Bewässerung und dem Umfang bewässerter Flächen werden ebenso erhoben wir zur Weidehaltung von Rindern und Schafen. Erstmals interessieren sich die Statistiker auch für neue wirtschaftliche „Standbeine“ wie die Erzeugung erneuerbarer Energie. Gemeinsam mit Angaben zu Direktvermarktung oder Tourismus sollen daraus Rückschlüsse auf die Leistungen der Landwirtschaft zur Entwicklung ländlicher Räume gezogen werden. Die Ergebnisse der Landwirtschaftszählung liefern der Politik wichtige Daten über die Struktur der deutschen und europäischen Landwirtschaft. Sie bilden die Basis zur Bewertung der gemeinsamen Agrarpolitik und deren weiterer Ausgestaltung und informieren zugleich die Öffentlichkeit über die Bedeutung dieses Wirtschaftssektors.

Das Statistische Bundesamt informiert in seinem Internetangebot ausführlich über Hintergründe, Aufbau und Themenbereiche der Landwirtschaftszählung unter www.landwirtschaftszaehlung.de (LPD)  
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