Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.11.2021 | 12:17 | Düngebeschränkungen 

Aus für Dünge-Verordnung in MV: Wie lautet die Begründung des Gerichts?

Greifswald/Schwerin - Die umstrittene Düngeverordnung des Schweriner Agrar- und Umweltministeriums ist nicht auf dem gesetzlich vorgeschriebenen Weg zustande gekommen.

Düngebeschränkungen MV
Bild vergrößern
Gericht begründet Aus für Dünge-Verordnung in Mecklenburg-Vorpommern mit Fehlern des Landes. (c) proplanta
Aus diesem Grund hat das Oberverwaltungsgerichtes (OVG) Greifswald die Ende 2020 von Minister Till Backhaus (SPD) erlassene Verordnung gekippt, wie eine Sprecherin des OVG am Freitag erklärte.

Das gehe aus der Urteilsbegründung des Senates hervor, die inzwischen vorliege. In dem Zuge sei auch die Düngeverordnung von 2019 für ungültig erklärt worden. Somit gibt es derzeit keine verbindliche Landesregelung für das Düngen.

Mecklenburg-Vorpommern habe im Vergleich zu anderen Bundesländern ein besonderes Verfahren gewählt, sagte die Sprecherin. So gebe es zwar viele Messstellen, aber keine Mess-Stützstellen. Diese Mess-Stützstellen spielten bei einer Regionalisierung der Ergebnisse ein wichtige Rolle. Regionalisierung bedeutet, die mit Nitrat belasteten Gebiete auszuweisen. Wenn das Messstellennetz erweitert wird, müsse das plausibel begründet werden. Das sei nicht erfolgt.

Der Landesbauernverband hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass das Netz der Grundwasser-Messstellen, die der Verordnung zugrunde liegen, «eindeutige Mängel» hat. Das hatte ein Berliner Gutachterbüro ermittelt. In der Folge hatten Agrarbetriebe gegen die Verordnung geklagt. Das OVG gab Klagen aus Köchelstorf (Nordwestmecklenburg) und von der Insel Rügen, die als Musterverfahren gelten, statt. Der Landesbauernverband hatte die Entscheidung begrüßt.

Wegen der Regelung durften Bauern - nach ihrer Auffassung widerrechtlich - auf bestimmten Flächen weniger düngen, was Erträge und damit das Einkommen zu Unrecht geschmälert hatte. Hintergrund des Streits sind EU-Vorgaben, die den Eintrag von Nitrat in Grundwasser verringern sollen.
dpa/mv
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ministerin sieht positiven Trend bei Belastungen durch Düngung

 Rote Gebiete: Klagen von drei Landwirten in Bayern abgewiesen

 Richter diskutieren heftig über bayerische Düngeverordnung

 Klage der Umwelthilfe zu Gewässerschutz vor NRW-OVG gescheitert

 Verwaltungsgerichtshof verhandelt über bayerische Düngeverordnung

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken