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31.05.2016 | 08:02 | Milchkrise 

Backhaus stellt Sonder-Agrarministerkonferenz in Aussicht

Schwerin - Bundesagrarminister Christian Schmidt ist heute in Berlin mit Vertretern von Bauern, Molkereien und Handel zusammengekommen, um über Lösungen in der Milchkrise zu beraten.

Milchpreisverfall
(c) proplanta
Dazu stellt Mecklenburgs Landwirtschaftsminister und Vorsitzender der Agraministerkonferenz Dr. Till Backhaus fest:

„Von Berlin muss heute ein ganz klares Signal ausgehen, dass wir die Menge runterfahren müssen – und das europaweit. Allein die Milchbauern in Deutschland haben bereits in diesem Jahr bei einem Milchpreis von unter 20 Cent mit Verlusten in Höhe von 4 bis 5 Milliarden Euro zu kämpfen. Auf der anderen Seite wird die Milchproduktion weiter angeheizt, sodass eine Entspannung der Lage nicht in Sicht ist. Betrachtet man das System in Gänze erscheint es paradox.“

„Blickt man auf das Handeln des Einzelnen, so wird es zumindest in Ansätzen nachvollziehbar. Die Landwirte agieren aus purer Verzweiflung und Existenzangst. Ich weiß natürlich auch, dass die breite Bevölkerung nur wenig Verständnis für weitere finanzielle Hilfen der Bauern aufbringen kann. Aber hier muss ich auch sagen: Jeder Milchbauer, der einmal mit der Produktion aufgehört hat, wird nicht wieder anfangen. Das hat zur Folge, dass wir unsere Milch künftig aus anderen Regionen beziehen müssen – Qualität ungewiss. Das kann niemand wollen.“

„Umso mehr begrüße ich es, dass Bundesminister Schmidt auf meine Initiative hin am kommenden Dienstag auch die Agrarminister der Länder nach Berlin eingeladen hat. Ich erwarte, dass er uns umfassend über die Gespräche mit den Bauern, dem Handel und den Molkereien informiert und praktikable Lösungsvorschläge unterbreitet. Auch mahne ich nochmals die Umsetzung des AMK-Beschlusses von Göhren-Lebbin zur Milchmarktkrise an.“

„Geld allein wird es nicht richten. Was die Landwirte brauchen, sind echte Perspektiven. Wir brauchen die Möglichkeit, die vertraglichen Beziehungen um konkrete Mengen-, Qualitäts- und Preisangaben zu ergänzen. Auf diese Weise können Angebot und Nachfrage besser austariert werden. Dazu zählt auch die Anpassung von Artikel 148.“

„Auch verfügt die EU-Kommission über Kriseninstrumente, um eine zeitlich befristete Mengenreduzierung anzuordnen. Auch darauf haben die Agrarminister der Länder auf der AMK gegenüber dem Bund gedrängt – bisher ist nichts passiert. Sollte dies so bleiben, beabsichtige ich, noch im Juli eine Sonder-AMK einzuberufen. Denn wir dürfen die Bäuerinnen und Bauern nicht im Stich lassen.“
regierung-mv
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