«Ausschlaggebend für den bundesweiten Aktionstag ist ein Vorschlag der Europäischen Kommission zur «nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln», der ein Komplettverbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzzonen vorsieht», hieß es in dem Demonstrationsaufruf.
«Müsst Ihr erst Hunger leiden, bevor Ihr' versteht» war auf einem Plakat auf dem Markt vor dem Dom zu lesen, wo sich die
Bauern mit ihren Traktoren versammelten. «Wir ernähren das Land. Die Politik fährt uns an die Wand», stand auf einem anderen. Der Verein Land schafft Verbindung hatte den Protest angemeldet.
Die Traktoren seien aus Alzey und Ingelheim nach Mainz gefahren und hätten dabei den Berufsverkehr am Morgen erheblich behindert, sagte Polizeisprecher Rinaldo Roberto. «Sie waren im Schritttempo unterwegs.» Viele machten auch hupend auf ihr Anliegen aufmerksam. Bei der Abfahrt in kleineren Gruppen habe es aber keine Verkehrsbehinderungen mehr gegeben.
Der Einsatz von Pflanzenschutzmittel solle bis 2030 um die Hälfte reduziert werden, kritisierten die Landwirte. «Diese zwei Punkte, zusammen mit weiteren völlig praxisfernen Regelungen des Verordnungsvorschlags, lehnen wir als nicht durchführbar ab.» Die Bauern sehen Tausende Familienbetriebe im Wein-, Obst- und
Gemüseanbau in Gefahr, darunter auch Biobetriebe.
Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion und Landwirt, Marco Weber, sagte im Gespräch mit den protestierenden Bauern: «Es ist sinnvoll jetzt auch noch mal die Bevölkerung zu sensibilisieren, dass in Brüssel wieder politische Dinge auf dem Weg sind, die die Landwirte daran hindern,
Lebensmittel künftig auch in dieser Qualität zu produzieren.»