Bei der Einsaat des Wintergetreides sparen sie einige Stellen aus: Lerchenfenster. Hier wird im Frühjahr kein Getreide wachsen, sodass die Lerchen dort erfolgreich brüten können. „Im vergangenen Jahr haben 143 Landwirte bereits 782
Lerchenfenster angelegt - das ist für unser Projekt ‛Lerchenfenster für Baden-Württemberg’ ein toller Erfolg“, freuen sich der
NABU Landesvorsitzende Dr. Andre Baumann und Joachim Rukwied, der Präsident des Landesbauernverbandes (LBV).
NABU und LBV rufen auch in dieser Saison wieder Bauern dazu auf, Lerchenfenster in ihren Getreide- oder Rapsäckern anzulegen. „Landwirte können die Lerchenfenster ganz einfach und ohne großen Aufwand anlegen “, erklärt Rukwied. „Dafür hebt der Bauer beim Einsäen einfach die Sämaschine an, sodass eine Lücke im Bestand entsteht. Über das Jahr hinweg kann er die Fläche dann ganz normal bewirtschaften. Der Ernteausfall auf diesen 20 Quadratmetern ist mit höchstens fünf Euro minimal.“
Trotz des kleinen Aufwandes: Für die Tiere sind die Fenster echte Rettungsinseln. „Die einst sehr häufige Feldlerche steht heute auf der Roten Liste; vor allem, weil geeignete Brutplätze fehlen“, sagt NABU-Landeschef Baumann. Lerchen brüten auf dem Boden und suchen sich hierfür auf Äckern lichte Stellen. „Auf intensiv genutzten Äckern steht das Getreide meist sehr dicht, die Vögel haben hier keinen freien Landeplatz. Zwischen den Halmen ist es dunkel und feucht - fatal für die Jungenaufzucht, weil hier nur wenig Insektennahrung zu finden ist. Abhilfe schaffen Lerchenfenster, auf denen die Vögel Land- und Brutplätze sowie genügend Futter finden.“ Und natürlich profitieren auch andere bedrohte Tierarten von den Rettungsinseln im Acker, etwa das Rebhuhn oder der Feldhase.
NABU und LBV hatten im Frühjahr 2009 gemeinsam mit dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) das Projekt „Lerchenfenster für Baden-Württemberg“ gestartet. Interessierte Landwirte können sich an den Umweltreferenten Michael Schulz vom Landesbauernverband (LBV) sowie an den NABU-Landwirtschaftsreferenten Matthias Strobl wenden und erhalten dort alle nötigen Informationen. (lbv/nabu)