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30.05.2011 | 12:22 | Protestaktion 

Bauernsternfahrt nach Berlin gestartet

Auerberg/Greetsiel - Mit jeweils mehr als 200 Teilnehmern bei den beiden Auftaktveranstaltungen ist gestern Mittag die Bauernsternfahrt von Auerberg im bayerischen Allgäu und vom Fischerdorf Greetsiel an der ostfriesischen Nordseeküste  gestartet.

Bauernsternfahrt
Start der Bauernsternfahrt "Meine Landwirtschaft" (c) AbL
Begleitet von mehreren geschmückten Traktoren haben sich aus beiden Orten zwei Traktoren auf den über zehntägigen Weg  nach Berlin bis vor das Kanzleramt gemacht.

"Frau Merkel, die bäuerliche Landwirtschaft, die dieser Region das  typische Gesicht gibt, muss erhalten werden. Dazu braucht es eine grundlegend andere Agrarpolitik. Deshalb sind wir nun unterwegs", so Jan Wendel, Sternfahrer und Studierender der Agrarwissenschaften in Kassel. "Die Bundesregierung ist maßgeblich verantwortlich dafür, wie die anstehende Reform der EU-Agrarpolitik ausfallen wird. Weil uns das alle etwas angeht und keine Sache der Hinterzimmer sein darf, mischen wir uns aktiv in diesen Prozess ein", so Wendel weiter. "Wer weiter auf agrarindustrielle Strukturen setzt, entzieht den Bäuerinnen und Bauern die Existenzgrundlagen, wie das in viele Regionen Europas leider jetzt schon der Fall ist. Um diesen Prozess zu stoppen, fahren wir nach Berlin."

"Die Reform der EU-Agrarpolitik darf sich nicht auf das Geld beschränken. Wir brauchen vernünftige Rahmenbedingungen für den Markt. Wir Bauern wollen nicht von staatlichen Direktzahlungen abhängig sein, sondern von den Erlösen für unsere Erzeugnisse leben können", so Karin Mannsholt, Vertreterin des BDM Niedersachsen in Greetsiel. "Wir streiten für faire Preise und für  politische Rahmenbedingungen, die das ermöglichen", machte Romuald  Schaber, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher  Milchviehhalter in Auerberg deutlich. "Das können wir nur durch  dieses starke Bündnis aus Bauern, Verbrauchern, Umweltschützern  und Eine-Welt-Organisationen erreichen. Deswegen sind wir sehr froh um die breite Unterstützung von 33 Organisationen im Bündnis  "Meine-Landwirtschaft.de". Denn die Landwirtschaftspolitik in Europa ist entscheidend für das Überleben unserer Bauern, aber auch unseres Planeten.

"Die bisherige Agrarpolitik haben wir satt", so Hubert Weiger,  Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland auf  dem Auerberg. "Sie zerstört nicht nur bäuerliche Existenzen,  sondern sie schadet auch unserem Klima, unserer Umwelt und  verursacht dadurch hohe gesellschaftliche Kosten. Wir wollen und wir können uns diese verfehlte Agrarpolitik nicht mehr erlauben. Ein Systemwechsel hin zu bäuerlich-ökologischer Landwirtschaft ist dringend notwendig. Deswegen unterstützen wir die Bauernsternfahrt."

Auch die Küstenfischer an der Nordseeküste brauchen einen Fairen Markt für ihre Krabben. Deswegen haben sie mehreren Wochen gestreikt. "Wer weiter unsere Preise ruiniert, wird bald keine Kutter mehr in diesem idyllischen Hafen einlaufen sehen und keine Kuh mehr hier auf der Weide sehen", so Dirk Sander, Vertreter der Norddeutschen Fischer beim Sternfahrt-Auftakt in Greetsiel.

Die Sternfahrt ist eine Aktion der Kampagne "Meine Landwirtschaft - unsere Wahl" www.meine-landwirtschaft.de. Diese sendet Videobotschaften, die an an die Kanzlerin gerichtet sind und am 9. Juni 2011 in Berlin auf einer Großleinwand vor dem Kanzleramt gezeigt werden. (AbL)
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