Bauernverband verlangt Vorkehrungen gegen Ausbreitung des Wolfes. (c) proplanta
Als Grund nannte Verbands-Geschäftsführer Martin Piehl am Donnerstag zunehmende Attacken auf Schafe, Gatterwild oder Jungrinder.
Erst Anfang April seien auf einer Weide bei Ramin (Kreis Vorpommern-Greifswald) Reste eines getöteten Kalbes gefunden worden. Vieles deute darauf hin, dass ein Wolf das Tier gerissen hat. «Wir fordern daher eine klare Festlegung eines «Akzeptanzkorridors» für die Wolfsbestände und wirksame Instrumente der Regulierung im Falle der Überschreitung», erklärte Piehl.
2016 wurden nach bisherigen Angaben in Mecklenburg-Vorpommern 72 Nutztiere durch Wölfe getötet oder schwer verletzt, 22 mehr als 2015. Es sei zu befürchten, dass eine offene Weidetierhaltung wie bisher mit zunehmender Ausbreitung des Raubtiers aus Kostengründen schon bald nicht mehr möglich ist.
Zudem würden Wölfe immer häufiger in der Nähe von Wohngebieten und Wanderwegen gesehen. Das ängstige viele Menschen. Die Politik müsse daher der Sicherheit von Menschen und Nutztieren eine höhere Priorität als bisher einräumen, mahnte Piehl.
Trotz wachsender Kritik von Landwirten will Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) nicht am Schutzstatus für Wölfe rütteln. Allerdings räumte er nach der Umweltministerkonferenz Anfang Mai im brandenburgischen Bad Saarow ein, dass rechtliche Anpassungen erforderlich seien.
So bedürfe es klarer Vorgaben zum Umgang mit «Problemwölfen», zum zukünftigen Management sowie zur Schadensregulierung. Die staatlichen Hilfen, die Weidetierhalter unter anderem für die Anschaffung besserer Zäune und spezieller Hunde erhalten, werden von den Landwirten als zu gering angesehen.