Bauernverband sieht Thüringer Landwirte stark im Nachteil
Erfurt - Der Thüringer Bauernverband hat die Reform-Pläne bei der EU-Agrarförderung scharf kritisiert.
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Seinen Berechnungen zufolge würden sie 45 Millionen Euro weniger für die Landwirte im Freistaat bedeuten, wie der Verband am Freitag mitteilte. Darin sei allerdings der Faktor Arbeit nicht berücksichtigt. «Wenn die Vorschläge Wirklichkeit werden, verlieren die Direktzahlungen ihre bisherige Funktion als planbare einkommensstützende Zahlungen für die meisten Thüringer Landwirte», hieß es von Thüringens Bauern-Präsident Klaus Wagner in der Mitteilung.
Die EU-Kommission legte am Freitag unter anderem ihre Pläne für die künftige Agrar-Förderung in der Gemeinschaft vor. Demnach ist für Direktzahlungen an die Bauern eine Obergrenze vorgesehen. Ab 60.000 Euro pro Betrieb sollen die Gelder reduziert und bei 100.000 Euro vollständig gekappt werden. Dabei sollen aber Arbeits- und Gehaltskosten - etwa bei Höfen mit sehr vielen Angestellten - in Betracht gezogen werden.
Eine Kappung der Direktzahlungen sei ein «Schlag ins Gesicht der ostdeutschen Landwirtschaft», hieß es in der Erklärung des Thüringer Bauernverbandes. Bisher richteten sich die Direktzahlungen in erster Linie nach der Größe der bewirtschafteten Fläche. Laut Bauernverband wären bei einer Kappung von 100.000 Euro in Thüringen 375 Betriebe betroffen, die zusammen rund 500.000 Hektar bewirtschafteten. Das entspreche fast zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Freistaat.
Wenn die kleine Bauern eine Genossenschaft bilden, sind es immer noch kleine Bauern. Warum wollte man die unbedingt kürzen oder kappen?
trakifreund schrieb am 05.06.2018 23:07 Uhr
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ich finde, die Kappung ist schon seit Jahren überfällig. Es ist keinem Bürger zu erklären, warum Agrar-Konzerne am Jahresende aus Brüssel
bis zu 2 000 000,00 €uro überwiesen bekommen.
Kleine Betrieb kämpfen ums überleben. Eine Schäferei nach der anderen gibt auf, weil sie nicht mehr davon ihr Einkommen erzielen kann.
Die jetzigen Vorschläge gehen in die richtige Richtung, wobei juristische Personen gänzlich von der Förderung ausgeschlossen werden sollten.