„Bauern brauchen politische Verlässlichkeit und Planungssicherheit im Düngerecht. Änderungen im Jahresrhythmus sind ein Vertrauensbruch“, so der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied. „Die
EU-Kommission muss Deutschland die Chance geben, dass sich das neue
Düngerecht auch entfalten kann und darf nicht vorschnell eine erneute Revision der Düngeregelungen erzwingen.
Die Kommission ist aufgefordert, die bereits kurzfristig erzielten Wirkungen anzuerkennen und Deutschland eine Umsetzungszeit einzuräumen. Die
Bauern in Deutschland arbeiten mit Hochdruck daran, die gestiegenen Anforderungen im
Gewässerschutz umzusetzen, haben aber kein Verständnis für das aktuelle Ping-Pong-Spiel zwischen Brüssel und Berlin.
Die Glaubwürdigkeit, auch der deutschen Politik ist gefährdet, wenn ohne eine fundierte Bewertung des geltenden Düngerechts und vor der Vorlage des nächsten Nitratberichts 2020 die Grundlagen des Düngerechts erneut geändert werden“, kritisiert DBV-Präsident Rukwied.
Erst im Juni 2017 sei die grundlegende Neufassung der
Düngeverordnung und im Januar 2018 die komplett neue Stoffstrombilanzverordnung in Kraft getreten. Dieses umfassende und flächendeckend geltende Regelwerk für den Gewässerschutz werde von den Bauern derzeit in einer großen Kraftanstrengung umgesetzt.
Das neue Düngerecht zeige auch bereits Wirkung und führe schon im ersten Düngejahr zu spürbaren Veränderungen in der Tierhaltung, in den Betriebsstrukturen und beim Düngeeinsatz. So geht der Einsatz von stickstoffhaltigen Handelsdüngern und
Klärschlamm deutlich zurück und auch die Bestände von Rindern und Schweinen nehmen überproportional ab.