Die
Agrarpolitik soll demnach auch nach 2013 rund 40 Prozent des Haushalts ausmachen. „Die Vorschläge der
EU-Kommission sind eine brauchbare Diskussionsgrundlage", erklärt Hans Müller, Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes. Der hohe Anteil sei dadurch begründet, dass die Agrarpolitik bis heute der einzige Politikbereich sei, den die 27 EU-Staaten komplett auf EU-Ebene regelten. „Eine starke Landwirtschaft, die hochwertige Lebensmittel für die 500 Millionen Verbraucher in der EU erzeugt und die ländlichen Räume belebt, braucht eine starke Finanzierung", erklärt Müller. Die Bauern erhalten schließlich auch die attraktiven Kulturlandschaften, bewirtschaften das Land nachhaltig, sichern die Ernährung und schonen die natürlichen Ressourcen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. „Für die hohen EU-Standards beim Tier- und Umweltschutz sowie der
Lebensmittelsicherheit erhalten die Bauern als Ausgleich pro Jahr und Quadratmeter gerade einmal drei Cent", erläutert Müller.
Die bayerischen Bauernfamilien erwarten, dass die Staats- und Regierungschefs, die letztlich in den nächsten Monaten über die EU-Finanzen entscheiden, den EU-Agraretat bis 2020 erhöhen oder zumindest beibehalten. „Die harte Arbeit unserer Bauernfamilien rechtfertigt das bei weitem", betont Müller. Ohne eine ausreichende Unterstützung von land- und forstwirtschaftlichen Familienbetrieben durch die EU drohe gerade im ländlichen Raum ein erheblicher Verlust an Arbeitsplätzen und Wirtschaftskraft. Das Agribusiness beschäftigt in Bayern derzeit über 700.000 Arbeitskräfte und erwirtschaftet rund 100 Milliarden Jahresumsatz. (bbv)