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26.03.2020 | 00:36 | Grundwasserschutz 
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Berlin setzt sich in Brüssel für Aufschub strengerer Düngeregeln ein

Berlin - Um Deutschlands Bauern und Länder in der Corona-Krise nicht noch mehr zu belasten, bemüht die Bundesregierung sich in Brüssel um mehr Zeit für die Umsetzung strengerer Düngeregeln.

Düngeverordnung
(c) proplanta
Die neuen Beschränkungen zum Schutz des Grundwassers vor Nitrat sollten zwar an diesem Freitag im Bundesrat beschlossen werden, um Strafzahlungen zu vermeiden, teilten Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch mit. Sie setzten sich bei der EU-Kommission aber dafür ein, dass Teile erst bis zum 1. Januar 2021 umgesetzt werden müssen.

Klöckner und Schulze kommen damit Forderungen des Bauernverbands und mehrerer Bundesländer nach, die unter Verweis auf das Coronavirus mehr Zeit gefordert hatten.

2018 hatte der Europäische Gerichtshof Deutschland verurteilt, weil das europäische Recht nicht ausreichend umgesetzt wurde und Nitratwerte an vielen Messstellen zu hoch waren.

Wenn der Bundesrat den neuen Regeln nun zustimme, «können wir davon ausgehen, dass die EU-Kommission zunächst von einer weiteren Klage und damit verbundenen Strafzahlungen absieht», teilten Schulze und Klöckner mit.

Einige der Regelungen - etwa die Ausweisung besonders nitrat- und phosphatbelasteter Gebiete, für die besonders strenge Düngeregeln gelten sollen - müssten nach dem Beschluss des Bundesrats zwischen den Ländern und dem Bund erarbeitet werden.

«Für diese Arbeiten hatte die EU-Kommission Deutschland bislang nur eine sehr kurze Frist eingeräumt», erklärten die Ministerinnen. Ziel sei nun, die Frist für die differenziertere Ausweisung der sogenannten Roten Gebiete auf den 1. Januar 2021 zu verschieben. «Die Gespräche sind noch nicht abgeschlossen», hieß es.
dpa
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Klaus Fiederling schrieb am 26.03.2020 09:24 Uhrzustimmen(7) widersprechen(1)
Infolge eines brutalen Shutdown, nicht nur hierzulande sondern weltweit, hat man sehr interessante Beobachtungen feststellen können: Die Luftreinheit auf unserem Blauen Planeten verbessert sich innerhalb kürzester zeitlicher Abfolgen zusehends, gerade in Venedig, Italien, hat man Bilder medial verbreitet, wie sich dort rasant die Wasserqualität nachhaltig, mit nur bloßem Auge sichtbar, verändert, die CO2-Belastung unserer Luft sinkt spürbar etc. pp.

...Und nun kommt‘s: Die LW ackert derzeit systemrelevant nach wie vor bestens geübt in einer absoluten Arbeitsspitze was das Zeug hält, auch die Tiere auf unseren Höfen haben ihr „Pupsen“ nicht eingestellt. - Was sollte uns DAS sagen!? Schwingt unsere Gesellschaft vielleicht bislang zu blindwütig unfair, geradezu bereitwillig überheblich, dabei äußerst unehrlich verblendet den Knüppel über den gerne und oft medial auserkorenen Prügelknaben auf unseren Höfen!?

Schadenfreude von Seiten der Bauern ist allerdings jetzt die vollkommen falsche Zeichensetzung, dieses bislang gerne seitens aller Gesellschaftsschichten in Anspruch genommene übertünchende „Wegschau-Wohlstandsverhalten“ spiegelbildlich genauso missbräuchlich unflätig zu beschimpfen; „die Gesellschaft“, das sind schließlich wir alle, vergesst das bitte nicht!

Allerdings dürfte jetzt schleunigst unsere hochdotierte Wissenschaft, unsere Profession im Allgemeinen, hoffentlich endlich in die Pötte kommen, nicht mehr gar so schwerfällig herumzueiern, um die vorgenannten „Phänome“ kritisch hinterfragend durch die eigenen Hirnwindungen zu jagen und hernach daraus die geordnet richtigen Rückschlüsse ziehen zu können. Vielleicht findet nach einer Verschiebung der Düv-Novelle in einem ersten Schritt nach der Rückkehr zu einem wieder geordneten Alltagsgeschäft, das wir alle schließlich so bald als möglich herbeisehnen, eine realitätsnahe Neubewertung und -ordnung irrwitziger Gesetzesnovellen statt, die sehr viele Bauerntode in der Zukunft noch initiierten.

Jene Protagonisten, die sich bislang problemlos hinter solchen schwachsinnigen Verordnungen und Erlassen verstecken konnten, müssen jetzt in vollkommen ungewohnter Art und Weise VERANTWORTUNG übernehmen; insbesondere unsere oberste Beamtenhierarchie, die solche Verordnungen, aus ihrer eigenen Tastatur geboren -nicht selten sogar „pseudo-wissenschaftliche Ergebnisse“ wurden „verwurschtelt“- sind nun gefordert, in Anbetracht der Tatsachen dafür jetzt schlüssige Begründungen nachzuliefern! Wie viel Zahlenmaterial dahingehend lässt sich aktuell nachweislich in Frage stellen - Daten, Fakten und Zahlen, die uns Bauern bisher UNUMSTÖSSLICH unter die Nase gerieben wurden!?

Wenn man aber unbeirrt immer noch starrköpfig uneinsichtig bleiben möchte, so sollten diese „Experten“ in ihrem Pamphlet somit unbedingt manifestieren, dass über eine „Technische Anordnung“ unsere PFLANZEN(!) per Verordnung kein Nitrat mehr aufnehmen dürfen, unter „empfindlicher Strafandrohung“ bei Verstößen. (Ironie off)
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