Die Agrarmärkte müssten sich den Herausforderungen zunehmender Preisschwankungen stellen. Dies erfordere funktionsfähige und transparente Märkte sowie neben den verbliebenen Instrumenten des Marktordnungsrechts im Rahmen der Gemeinsamen
Agrarpolitik (
GAP) einen geeigneten Agrarterminmarkt, unterstreicht das Agrarressort in seinem aktualisierten Eckpunktepapier „Preisvolatilität und Spekulation auf den Märkten für Agrarrohstoffe“, das diese Woche auf der Webseite des Ressorts veröffentlicht worden ist.
Bereits zuvor war das Papier an Verbände der Branche verschickt worden. Eine Vorläuferversion war von diesen begrüßt worden. Die Verbesserung der Transparenz auf den physischen Agrarmärkten sei der erste Schritt, um die Agrarmärkte in ihrer Funktionsfähigkeit zu stärken, heißt es im neuen Eckpunktepapier. Bessere Informationen über Erzeugung, Lagerbestände und Verbrauch seien wichtige Entscheidungsgrundlagen für die Markt- und Preisentwicklung.
Defizite sieht das Ministerium vor allem bei der Abschätzung der weltweit verfügbaren Lagerbestände. Es drängt auf international verbindliche und einheitliche Rahmenbedingungen für die Märkte für Agrarrohstoffe und deren Derivate.
Zur Frage der Welternährungssicherung stellt es fest, dass kurzfristig nationale Notfallreserven vor Ort einen gewissen Beitrag zur Abpufferung der Auswirkungen extremer Preisspitzen und Verbesserung der Versorgungslage leisten könnten. Mittel- und längerfristig könne Ernährungssicherung in den betroffenen Ländern nachhaltig nur über ein breit gebündeltes Paket verschiedener agrarpolitischer Maßnahmen verbessert werden. Maßstab dafür sollten dem Ministerium zufolge die Leitlinien zur Umsetzung des Rechts auf Nahrung sein. (AgE)