Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.08.2012 | 14:05 | Biokraftstoffpolitik 

Bundesregierung hält an Biospritstrategie fest

Berlin - Die Bundesregierung erwägt trotz der hohen Getreidepreise zurzeit keine Änderung ihrer Biokraftstoffstrategie.

Biokraftstoff E10
(c) proplanta

Das machten Vertreter des Agrar- und des Umweltministeriums am Montag in Berlin deutlich. Beim Preisanstieg von Agrarprodukten spielten Faktoren wie Ernteausfälle in den USA oder Bevölkerungswachstum eine Rolle, Biokraftstoffe aber nur «in einem eher geringeren Umfang», sagte ein Sprecher von Agrarministerin Ilse Aigner (CSU).

Das Bundesumweltministerium lehnte es erneut ab, sich an der Debatte über einen Stopp des Biosprits E10 zu beteiligen. Von Überlegungen für einen Strategiewechsel beim Einsatz von Biokraftstoffen sei ihm nichts bekannt, betonte ein Sprecher.

Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) bekräftigte hingegen seine Forderung nach einem Produktionsstopp für E10. «Ich bin der festen Überzeugung, dass die starren Beimengungsvorschriften in Deutschland, aber auch in den USA, dazu führen, dass bei Ernteausfällen die Preise exorbitant steigen», sagte er. «Und deswegen sollte die Produktion von E10 eingestellt werden, solange bis wir es ermöglichen können, dass die essbaren Teile einer Pflanze für den Menschen für die Nahrungssicherung zur Verfügung stehen - und die nicht essbaren für die Energieversorgung.»

Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) wies die Einschätzung zurück, dass der starke Preisanstieg mit der Herstellung von Biosprit zusammenhänge. «Der von den deutschen Ethanolherstellern verbrauchte Anteil der deutschen Getreideernte ist mit etwa vier Prozent gering», sagte Geschäftsführer Elmar Baumann. Niebel verkenne, «dass 30 Prozent des Getreides, das zu Ethanol verarbeitet wird, in die Tierfuttermittelproduktion geht, also bereits zur Nahrungsmittelherstellung verwendet wird».

Nach Angaben des Bundesagrarministeriums werden in Deutschland zurzeit auf 250.000 Hektar Getreide und Zuckerrüben für Bioethanol angebaut, das zur Herstellung des Biosprits E10 dient. Hinzu kommen 910.000 Hektar für Rapsöl und Biodiesel - bei einer gesamten Agrarfläche von 12 Millionen Hektar. (dpa)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weniger Bioethanol 2023 hergestellt

 Eineinhalb Jahre bis zur Bundestagswahl: Was wuppt die Ampel noch?

 Große Klimaschutzlücke im Verkehr errechnet

 Palmöl: WTO weist Beschwerde von Malaysia ab

 Bundesregierung ist bei Energiewende nicht auf Kurs

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken