«Wer kann denn dagegen sein, den Verbraucher zu informieren?», sagte der Fraktionschef der Grünen im EU-Parlament, Philippe Lamberts, am Donnerstag in Brüssel. Verbraucher müssten eine begründete Entscheidung treffen können - ohne das Kleingedruckte auf der Rückseite von
Lebensmitteln studieren zu müssen. Die Forderungen gehen deutlich weiter als die geplante Regelung der Bundesregierung.
Bereits vor einigen Monaten wurde eine Europäische Bürgerinitiative gestartet, bei der bis zum Mai 2020 eine Millionen Unterschriften gesammelt werden sollen. In diesem Fall müsste die
EU-Kommission sich mit dem Thema befassen und entscheiden, ob sie tätig wird. Am Ende könnte ein Gesetzesvorschlag der Brüsseler Behörde stehen.
Das aus Frankreich stammende Nutri-Score-System soll eine einfache und verständliche Kennzeichnung des Nährwertgehalts auf der Vorderseite von Lebensmitteln bieten. In Deutschland hatte Ernährungsministerin Julia Klöckner jüngst die freiwillige Einführung auf Fertigprodukten vorangetrieben.
Nutri-Score bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe oder Proteine in eine Gesamtbewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an - auf einer fünfstufigen Skala von «A» auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes «C» bis zu einem roten «E» für die ungünstigste. Das zutreffende Feld wird hervorgehoben.