Die betroffene Hochschule in Berlin habe die Fälschung bestätigt, teilte das bulgarische Landwirtschaftsministerium am Dienstag in Sofia mit. Kalina Iliewa habe zwar an der Hochschule studiert, allerdings keinen Abschluss gemacht. Bulgariens Behörden hatten das gefälschte Diplom offiziell anerkannt. Für die Fälschung müsse sich Iliewa nun in Deutschland sowie in Bulgarien verantworten.
Die junge Bulgarin war 2009 als Chefin der staatlichen EU-Auszahlungsagentur in Sofia eingestellt worden. Ihre Aufgabe war, strengere Kontrollen für die EU-finanzierten Projekte einzuführen, um das Vertrauen der Europäischen Union in Bulgarien zurückzugewinnen. Korruptionsaffären hatten Bulgariens Image heftig geschadet und zu einem Geld-Stopp aus Brüssel geführt.
Nach gut einem Jahr wurde der Frau gekündigt - nicht etwa wegen des gefälschten Diploms, sondern wegen einer verschwiegenen Schwangerschaft. Die werdende Mutter hatte aus Angst, den Chef-Posten zu verlieren, Krankenscheine für andere Beschwerden vorgelegt. Der Betrug war kurz vor der Geburt enthüllt worden. (dpa)
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