Schon 2002 sei das Problem als dringlich erkannt und ein Programm für Bodenschutz in die damaligen Koalitionsvereinbarungen aufgenommen worden.
Doch fehle bis heute die Umsetzung, beklagte BUND-Agrarexperte Burkhard Roloff am Freitag in Schwerin. Er forderte
SPD und
CDU auf, «endlich nach 14 Jahren das Landesprogramm für Bodenschutz aufzulegen».
Roloff verwies auf aktuelle Untersuchungen des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie. Demnach seien 53 Prozent der Böden im Nordosten durch Wasser- und 65 Prozent durch Winderosion gefährdet.
An einigen Standorten könnten durch Wind jährlich bis zu 120 Tonnen Boden je Hektar von landwirtschaftlich genutzten Flächen abgetragen werden, so Roloff. Vor allem frisch bestellte Äcker bieten im Frühjahr und Herbst Angriffsflächen für stürmische Winde.
Das hat nicht nur Folgen für die Bodenfruchtbarkeit. Im April 2011 führte ein heftiger Sandsturm auf der A19 südlich von Rostock zu einer Massenkarabolage mit acht Toten. Nach Überzeugung von Umweltschützern lassen sich unter anderem durch das Anpflanzen von Hecken und damit kleineren Feldern solche Sandstürme deutlich begrenzen.