Eine halbe Milliarde Euro stehe bereit, teilte das
Bundeslandwirtschaftsministerium am Dienstag mit. Mit den Mitteln will das Ministerium
Waldbesitzer beim Wegschaffen von Schadholz und der Aufforstung unterstützen und ihre
Liquidität angesichts gesunkener Holzpreise sichern.
Es handele sich um eine «Nachhaltigkeitsprämie» für den Wald, denn um die Förderung zu bekommen, müsse die
Nachhaltigkeit der
Waldfläche zertifiziert sein. Der Nachweis dafür kann bis Ende September 2021 nachgereicht werden.
Die Prämie beträgt demnach 100 Euro pro Hektar und richtet sich an private und kommunale Waldbesitzer, deren Waldfläche mindestens einen Hektar groß ist. Das Geld wurde im Corona-Konjunkturprogramm der schwarz-roten Koalition zugesagt. «Mit der Nachhaltigkeitsprämie geben wir den Wäldern und der Forstwirtschaft eine Perspektive in schweren Zeiten», sagte
Agrarministerin Julia Klöckner (CDU).
Umweltschützer kritisierten die Ausgestaltung der Prämie. Es brauche keinen Nachweis des Schadens oder einen Beleg dafür, dass das Geld für die Verbesserung der
Ökologie eingesetzt werde, teilte der Nabu mit. Zudem stelle das dafür zugelassene PEFC-Zertifikat «kaum zusätzliche Anforderungen» im Vergleich mit den gesetzlichen Vorschriften.
Vom
WWF hieß es, das sei ein «Weihnachtsgeschenk und keine Nachhaltigkeitsprämie» - die Organisation lobte aber, dass es für PEFC-zertifizierte
Wälder weniger Prämie gebe als für höhere Standards. Grünen-Politiker
Harald Ebner sagte, die notwendige Zertifizierung treffe auf rund 80 Prozent der Waldflächen bereits zu.