Wer davon spreche, dass die Politik vorhätte, „monokulturelle Nadelholzplantagen“ anzulegen, sei entweder nicht auf der Höhe des Informationsstandes oder im Kampagnenmodus, erklärte ein Sprecher des Ministeriums am vergangenen Freitag (16.8.) in Berlin.
Monokulturen im Wald gehörten der Vergangenheit an. Standortangepasste, klimabeständige Mischwälder seien „unser aller Ziel“, bekräftigte der Ressortsprecher. Dabei werde es auch um die Frage gehen, welche heimischen und welche nicht-heimischen Baumarten sich als robust gegen klimatische Extreme erwiesen. Man arbeite schon seit langem an der nachhaltigen Weiterentwicklung der Wälder.
Den Ministeriumsangaben zufolge sind nach dem Krieg schnellwachsende Hölzer gefragt gewesen; aber schon seit langer Zeit baue die Forstwirtschaft den Wald mit einer nachhaltigen und aktiven
Waldbewirtschaftung um. Bereits die Bundeswaldinventur von 2012 habe belegt, dass die heimischen
Wälder insgesamt vorratsreicher, älter, naturnäher und gemischter geworden seien.
Das
Bundesumweltministerium veröffentlichte unterdessen die „Leitlinien für die Wiederbewaldung in Deutschland“. Gefordert wird darin ein „Paradigmenwechsel im Wald“. Vorrangiges Ziel müsse die dauerhafte Sicherung strukturreicher, klimastabiler und ökologisch hochwertiger Waldökosysteme sein. Ähnliche Forderungen erhob eine Gruppe von Forstpraktikern, Waldbesitzern und Verbänden in einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner.
Bewegung in der Forstpolitik gab es in der vergangenen Woche in Thüringen. Das Kabinett verständigte sich auf den „AktionsplanWald 2030ff“. In Sachsen diskutierte
Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt mit Waldexperten und Interessenvertretern den Entwurf des „Programms der Staatsregierung für den sächsischen Wald“.