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08.05.2022 | 11:36 | Lebensmittelversorgung 
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Bundesentwicklungsministerin Schulze fordert weltweites Ende der Biokraftstoff-Produktion

Berlin - Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat ein Ende der Nutzung von Nahrungs- und Futtermittelpflanzen für die Produktion von Biokraftstoffen gefordert.

Biokraftstoffe
(c) proplanta
Grund sei der dramatische Anstieg der Lebensmittelpreise weltweit, unter anderem durch den Krieg in der Ukraine, sagte Schulze der «Bild am Sonntag». «Die bittere Botschaft ist: Uns droht die größte Hungersnot seit dem Zweiten Weltkrieg mit Millionen Toten.»

Weizen, Palmöl, Raps oder Mais dürften vor diesem Hintergrund nicht mehr zur Spritproduktion eingesetzt werden, sagte Schulze weiter - nicht nur in Deutschland, sondern international. «Niemand will beim Tanken dafür verantwortlich sein, dass der Hunger auf der Welt verschärft wird. Es muss aufhören, dass wir Lebensmittel in den Tank packen.»

Ende April hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in der «Augsburger Allgemeinen» bereits angekündigt, den Einsatz von Biokraftstoffen reduzieren zu wollen. Demnach laufen dazu gerade Beratungen mit dem Landwirtschaftsressort von Cem Özdemir (Grüne).

Die Branche hatte den Vorstoß kritisiert. Die Produktion von Biokraftstoffen sei aufgrund der hohen Agrarpreise bereits eingeschränkt, der Markt habe also bereits reagiert, hieß es aus dem Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 09.05.2022 14:40 Uhrzustimmen(36) widersprechen(2)
Zwei kurze Fragen an unser "Allrounder-Besserwisserpaket" Schulze:

Punkt I:
Nicht alles Getreide, das geerntet wird, ist auch tauglich für die Nahrungsmittelverarbeitung bzw. alternativ für den Futtertrog. Was geschieht mit den minderwertigeren Partien künftig!?

Punkt II:
Wir Bauern fahren nach Ihrem Gutdünken also auch forthin raus auf unsere Äcker mit Russen-Öl sowie Adblue aus Russen-Gas!?

Sie lieben uns heimische Bauern, nicht wahr, hochverehrte Frau Schulze, wir spüren das ganz deutlich...!!! - Es würde Ihnen niemals in den Sinn kommen, noch viele weitere dieser Existenzen zu vernichten, niemals!!!
scherlock schrieb am 08.05.2022 15:40 Uhrzustimmen(21) widersprechen(3)
Jahrelang wurden uns die Agrarerzeugnisse für die Lebensmittelversorgung zu niedrigsten Preisen schon fast gestohlen. jetzt, da mit der Erzeugung von Biokraftstoffen u.a. ein weiterer Absatzweg für unsere Erzeugnisse entstanden ist, der auch funktioniert, kommt die " " liebe " " Frau Schulze und will eine komplette Absatzschiene samt zugehöriger Industrie mit den Arbeitsplätzen stilllegen.
Der erste Ansatzpunkt wäre meiner Meinung nach die massive Lebensmittel-verschwendung in den Industrieländern einzudämmen. Allein in Deutscland werden 12 Mio Tonnen Lebensmittel weggeworfen, davon deutlich über 50 % in den Privathaushalten.
Zweitens ist es geradezu zynisch wenn die Erzeugung landw. Produktion in einem immer noch klimatisch günstigen Gebiet wie Europa durch Flächenstilllegungen und z.T unsinnigen Vorschriften bei Düngung und Pflanzenschutz immer weiter eingeschränkt wird.
Und drittens müssen die "Entwicklungsländer" unterrstützt werden eine rentable Landwirtschaft aufzubauen, und es muss endlich unterbunden werden, dass große Industrie- und Lebensmittelkonzerne ganze Landstriche aufkaufen, und die dortige Bevölkerung unterdrücken.
Dass die Ernährung der Weltbevölkerung auf wackeligen Beinen steht, war schon vor dem Krieg in der Ukraine klar, befördert durch die oben aufgeführten Punkte.
und zum Schluss noch zu Frau Schulze, sie hat ja seit Jahren ein Problem mit der Landwirtschaft, wenn diese in einer Wertschöpfungskette auch profitieren könnte. Und als ehemalige Umweltministerin sollte sie wissen, dass wir die Biokraftstoffe zumindest momentan noch benötigen , um die Klimaziele zu erreichen.
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