Der Zuckerkonsum in Deutschland steige kontinuierlich an. Damit steige das Risiko an
Diabetes zu erkranken, erklärte Ehlers am Montag in Schwerin und verwies auf inzwischen mehr als sechs Millionen Betroffene in Deutschland.
«Ursächlich ist auch die Vielzahl an vollkommen überzuckerten Produkten in Supermarktregalen. Weil Hersteller den
Zuckergehalt in ihren Produkten eher widerwillig aus freien Stücken senken, hat der Gesetzgeber eine Vor- und Fürsorgepflicht. Deswegen unterstütze ich die Forderung des Marburger Bundes zur Einführung einer Zuckersteuer», betonte Ehlers. Erfahrung aus anderen Ländern zeigten, dass etwa der
Konsum zuckerhaltiger Getränken nach der Einführung einer solchen Steuer abgenommen habe.
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hatte zuvor drastische Maßnahmen wie eine Zuckersteuer insbesondere für Limonade gefordert, um der wachsenden Zahl Zuckerkranker zu begegnen. «Ich verstehe nicht, warum sich die Bundesregierung so schwer tut, eine wirksame Strategie gegen übermäßigen Zuckerkonsum auf den Weg zu bringen», sagte die Vorsitzende Susanne Johna der «Neuen Osnabrücker Zeitung».
Für andere
Lebensmittel forderte sie eine klare Kennzeichnung des Zuckeranteils. Die Verbraucherorganisation
Foodwatch plädiert dabei für die
Übernahme der aus Frankreich stammenden «Nutri-Score-Ampel», die bei Fertigprodukten rasch Klarheit über die Nährwerte schaffe.
Widerstand gegen eine Zuckersteuer kam von der AfD. «Eine Zuckersteuer läuft letzten Endes auf die weitere Gängelung der Bürger hinaus», erklärte der AfD-Landtagsabgeordnete Christoph Grimm. Statt durch höhere Steuern Lebensmittelkonsum und Ernährungsgewohnheiten zu kontrollieren, sollten Bürger besser aufgeklärt und zu gesunder
Ernährung befähigt werden.