Der Handlungsbedarf sei akut, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier der Fraktion. Wolle man die Akzeptanz der Bevölkerung für den Wolf erhalten, reichten Schutzzäune nicht aus. Die
CDU verwies auf Sorgen von Nutztierhaltern.
«Zumindest in Teilen ist Schleswig-Holstein heute kein geeigneter Lebensraum mehr für Wölfe», konstatierte die Fraktion. «Als waldärmstes Flächenland Deutschlands ist der Wolf - wie in keinem anderen Bundesland - auf Nutztiere als Nahrungsquelle angewiesen.» Dies beinhalte ein enormes Konfliktpotenzial. Zuvor hatte auch die FDP ein entschiedeneres Vorgehen gegen Wölfe gefordert.
«Der Wolf ist eine geschützte Art nach EU-Recht, obwohl er in seinem Bestand nicht mehr gefährdet ist», heißt es weiter bei der CDU. Die Bundesregierung müsse eine Bestandsobergrenze festlegen. Die CDU fordert auch, Herdenschutzzäune auf das «notwendige Maß» zu beschränken. Sie zerschnitten die
Landschaft und seien eine tödliche Gefahr für andere freilebende Tiere wie Greifvogel, Igel und Reh.
Gegen Problemwölfe müsse entschlossener vorgegangen werden. So könnten mehr
Jäger beauftragt werden, um sie zu erlegen. Auch Nachtsichtgeräte oder Drohnen sollten eingesetzt werden, um den Wolf aufspüren zu können. Wenn ein Wolf sich besiedelten Gebieten nähere und damit verhaltensauffällig werde, sei das eine Bedrohung der öffentlichen Sicherheit. Dann müssten sofort Ordnungskräfte eingesetzt werden. In besiedelten Bereichen habe die Polizei die Pflicht, Wölfe zu töten, die ihre Scheu gegenüber dem Menschen verloren haben. Auch an Deichen müssten Wölfe erlegt werden, da dort wegen der unverzichtbaren Schafbeweidung keine Zäune aufgestellt werden könnten. Dort habe
Küstenschutz absoluten Vorrang vor dem Artenschutz.