In diesem Bestreben unterstrichen sie bei einer Anhörung zur langfristigen Zukunft des EU-Milchsektors die Notwendigkeit, Risikomanagementinstrumente zum Umgang mit Marktrisiken inkl. der Terminmärkte weiter zu entwickeln sowie die europäischen Marktverwaltungsmaßnahmen als Eckpfeiler der EU-Milchpolitik zu erhalten, insbesondere, da die EU 9% ihrer Produktion auf dem Weltmarkt verkauft.
Anlass war eine Anhörung der von der Europäischen Kommission eingesetzten Hochrangigen Expertengruppe. Copa-Präsident Padraig Walshe ergriff im Rahmen der Anhörung das Wort und sagte: „Die Landwirte der EU geraten aufgrund des Preissturzes der
Erzeugerpreise und der gleichzeitig explodierenden Produktionskosten in Bedrängnis. Im Jahr 2009 brach das Einkommen der Landwirte in der EU um durchschnittlich 12,2% ein. Um zur Reduzierung der Einkommensschwankungen der Erzeuger beizutragen, müssen im Milchsektor geeignete Instrumente zum Umgang mit Marktrisiken entwickelt werden und die Direktzahlungen der
GAP zur Einkommensstützung erhalten bleiben. Anreize für die Entwicklung kollektiver Strategien und eine stärkere Zusammenarbeit der Unternehmer im Milchsektor würden ebenfalls einen besseren Umgang mit Marktrisiken ermöglichen. Gleichzeitig müsste die Verhandlungsposition der Erzeuger in der Lebensmittelkette gestärkt, Anhaltspunkte zu Vertragsbeziehungen gegeben und die Markttransparenz erhöht werden.“
Juha Marttila, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Milch und Milchprodukte“ von
Copa-Cogeca, betonte: „Das derzeitige Interventionssystem für Milch und Milchprodukte in der EU muss weiter als einer der Eckpfeiler der EU-Marktverwaltung anerkannt werden. Die
Intervention sollte einen Mindestpreis zur Verhinderung eines kompletten Marktzusammenbruchs festlegen. Die jüngste Krise hat uns gezeigt, dass sowohl die öffentliche Intervention als auch die private Lagerhaltung diesen Zweck erfüllen und wesentlich weniger kosten als die verschiedenen nationalen Regelungen zusammen genommen, die vor kurzem zur Stützung der Liquidität und des Einkommens der Landwirte eingeführt wurden. Für eine größere Wirksamkeit würden wir jedoch einen offeneren Interventionszeitraum vorschlagen. Die jüngste Initiative zur Ausweitung der Intervention auf das ganze Jahr war ein Schritt in die richtige Richtung. Eine starke gemeinsame
Agrarpolitik (GAP) mit den richtigen Maßnahmen ist daher in Zukunft von zentraler Bedeutung, um das Einkommen der Landwirte zu schützen und einen lebensfähigen und florierenden EU-Milchsektor zu erhalten.“ (CDP)