Umweltminister offen für Hilfen für Deichschäfereien bei Gänsefraß. (c) proplanta
«Ich bin da sehr offen», sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch bei einem Besuch der Deichschäferei Petkum bei Emden. «Wir müssen gucken, wo die Schäden tatsächlich real sind.»
Bislang bietet das Land Landwirten mit Unterstützung der EU in den Hauptgebieten der Gänserast in EU-Vogelschutzgebieten einen finanziellen Ausgleich für Fraßschäden an - die Deichflächen, auf denen die Schafe weiden, sind aber nicht Teil der Schutzgebiete. Die Deichschäfer können daher bislang keine Ansprüche geltend machen.
«Das größte Problem, was wir im Frühjahr haben, sind eindeutig die Gänse», sagte Anne Bonsemeyer, die die Deichschäferei zusammen mit ihrem Mann führt. Die Schäferei mit rund 500 Tieren beweidet zwölf Kilometer Deichlinie. «Das erste gute Gras fressen jetzt die Gänse ab.» Dies sei eigentlich dringend erforderlich für die Muttertiere und die Lämmer, sagte die Schäferin. Zurzeit ist Lammzeit.
Auch der Oberdeichrichter der Moormerländer Deichacht, Heiko Albers, sprach sich für Hilfen aus. «Es ist ja nicht überall, dass die Gänse so viele Schäden anrichten, sondern nur abschnittsweise.» Aber eben auch für diese Deichabschnitte bräuchte es Unterstützung.
Umweltminister Meyer signalisierte Hilfe und betonte, dass die Beweidung der Deiche nicht nur der Landwirtschaft diene. Sie sei auch für den Küstenschutz unverzichtbar und trage zum Artenreichtum bei.
Anlass für den Besuch der Deichschäferei ist eine zweitägige Klausur des Arbeitskreises Umwelt der Landtagsfraktionen von SPD und Grünen. Die Mitglieder informierten sich zuvor am Schöpfwerk in Oldersum unter anderem auch über den Küstenschutz und den Masterplan Ems. Am Donnerstag soll die Klausur auf Borkum fortgesetzt werden.