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18.07.2014 | 13:25 | Schulobst 

Der Schulapfel als Zankapfel

Wiesbaden - Seit die Grünen mitregieren, haben sie vom Baum der Erkenntnis gegessen: Früher waren sie für kostenlose Äpfel an Schulen, nun sind sie aus Kostengründen dagegen.

Schulobstprogramm
(c) proplanta
Hessische Schüler bekommen auch unter der schwarz-grünen Regierung keine kostenlosen Äpfel. Die Opposition hielt den Grünen einen Sündenfall vor: Noch 2009 hatte die Ökopartei vehement gefordert, Hessen solle am Schulobst-Programm der Europäischen Union (EU) teilnehmen. Am Donnerstag stimmten die Grünen in Wiesbaden mit CDU und FDP dagegen.

«Ich glaube nicht, dass man damit insgesamt das Ernährungsverhalten verändern kann», sagte die Ministerin für Verbraucherschutz, Priska Hinz (Grüne). Sie wolle das Geld, das Hessen zuschießen müsste, für andere Projekte im Kampf gegen Übergewicht bei Kindern verwenden.

So gesund die Früchte aus der Gattung der Rosengewächse (lateinisch: Maius) auch sein mögen - die Ministerin ließ sich nicht verlocken. Die EU lasse Schulobst vor allem als Marktanreizprogramm verteilen, um den Verkauf anzukurbeln, sagte Hinz.

Brüssel würde Hessen 1,5 Million Euro im Jahr zahlen, das Land müsste 500.000 Euro dazugeben. Damit könnte man täglich 30.000 Äpfel kaufen. Doch wie sollten sie unter mehr als 600.000 Schülern verteilt werden? fragte Hinz. Schon 2009 hatte die CDU-Fraktion argumentiert, die Verteilung sei zu aufwendig und bürokratisch. Damit hatte sie eigentliche beschlossene Teilnahme an dem Programm gestoppt.

Vergeblich wiesen SPD und Linkspartei darauf hin, dass die EU das Obst mittlerweile nicht nur zur Hälfte, sondern sogar zu drei Vierteln bezahle. «Das Ganze wäre gerade bei jenen jungen Menschen sinnvoll, deren Eltern vielleicht finanziell nicht in der Lage sind, täglich frisches Obst zu kaufen», sagte Barbara Cárdenas von der Linken. Ihre SPD-Kollegin Brigitte Hofmeyer kritisierte: «Inzwischen ist aus der schwarz-gelben Blockade scheinbar eine schwarz-grüne Vitaminblockade geworden.» (dpa/lhe)
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