Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
03.03.2008 | 06:44 | Agrarforum 

Deutliches Zeichen zum Stopp des Abbaus der Agrarforschung

Berlin - „Die Landwirtschaft ist die Schlüsselbranche zur Lösung zentraler Herausforde­rungen des 21. Jahrhunderts“. Dies betonte der Generalsekretär des Deutschen Bauern­verbandes (DBV), Dr. Helmut Born, auf der Veranstaltung „Perspektiven der Agrar­forschung in Deutschland“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung am 26. Februar 2008 in Potsdam.

Helmut Born
Helmut Born (c) dbv
Mit seinem Vortrag zu „Erwartungen der Landwirtschaft an die Agrarforschung der Zukunft“ vertrat Born auch die Anlie­gen des Initiativkreises Agrar- und Ernährungsforschung, einer Plattform der Wirtschaft zur Stärkung des Forschungs­dialogs mit der Wissenschaft.
 
Agrar­wirtschaft und Wissenschaft müssten die wachsenden Freiheitsgrade, aber auch die steigende Verantwortung gleichermaßen wahrnehmen, sagte Born. Ernüchternd sei jedoch, dass die Schere zwischen den Anforderungen und dem besorgniserregenden strukturellen Zustand immer weiter auseinander gehe. „Eine stärkere Bündelung der Forschungs­kapazitäten ist deshalb unumstritten notwendig“, betonte Born, der in diesem Zusammenhang dem Bundesforschungsministerium sowie dem Bundeslandwirt­schafts­ministerium für die Reaktion auf das höhere Ranking der Agrarforschung mit den Förder­programmen „Kompetenznetze in der Agrar- und Ernährungsbranche“ und „Bioenergie 2021“ dankte. Damit werde ein deutliches Zeichen gesetzt, den Kapazitätsabbau zu stoppen und in die Zukunft der Agrarforschung zu investieren.
 
Zudem müsse der bisher rudimentär ausgeprägte Dialog zwischen Wirtschaft und Wissen­schaft endlich in Gang kommen. Die mittelständisch geprägten Strukturen in der Agrar­wirtschaft hätten in der Vergangenheit dazu geführt, dass der Staat die Leitplanken für die Agrarforschung gesetzt habe. Doch habe man es in den letzten Jahrzehnten versäumt, langfristige Ziele in der Agrarforschung zu setzen. Um eine von Wirtschaft und Wissen­schaft gleichermaßen definierte Zielsetzung zu erarbeiten, böten sich der Deutsche Bauern­verband und der Initiativkreis Agrar- und Ernährungsforschung an, sich in diesen For­schungs­­dialog einzubringen.

Daneben sei es dringend notwendig, Forschungsschwer­punkte festzulegen und zu vertiefen, forderte Born. „Wie schaffen wir es, die Leistungen von Pflanzen und Tieren deutlich zu erhöhen und gleichzeitig die Verluste zu senken und die Effizienz in den Produktionsverfahren zu steigern?“, fragte Born. Hierzu sei eine neue „Grüne Revolution“ notwendig, um die langfristig steigende Nachfrage nach Agrarroh­stoffen decken zu können. Für die hierfür erforderlichen öffentlichen Mittel bräuchte man aber auch eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Eine verbesserte Außendarstellung sei nötig, um die Agrarforschung für junge Leute - dem wissenschaftlichen Nachwuchs - attraktiver zu machen.
 
Um eine zielgenaue Ausrichtung der Agrarforschung, eine inhaltliche Schwer­punkt­set­zung, eine Erhöhung der eingesetzten Mittel und eine strukturelle Neuausrichtung auf den Weg zu bringen, bräuchte man zwingend einen ressortübergreifenden und wissenschafts- wie wirtschaftsgeleiteten Forschungsrat, forderte Born. Hierin sollten alle einbezogen werden: Universitäten und Fachhochschulen in den Ländern, die Ressortforschungs­ein­rich­tungen des Bundes, genauso aber auch Vertreter der Land- und Agrarwirtschaft. Auch der Deutsche Bauernverband sei gerne bereit, in einem solchen Gremium gestaltend mitzuwirken, sagte Born zu. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau