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03.04.2017 | 07:40 | Landwirtschaft 4.0 
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Digitalisierung: Chance für die Landwirtschaft

Mainz - Staatssekretär Andy Becht will die Digitalisierung der Landwirtschaft weiter voran bringen. Im Rahmen der Agrarministerkonferenz in Hannover betonte Becht die hohe Bedeutung von „Smart Farming“ und sprach sich für eine bundesweite Zusammenarbeit bei der Digitalisierung aus.

Digitalisierung der Landwirtschaft
(c) proplanta
„Die Landwirte sollen die Chancen des digitalen Wandels ergreifen können. Wir wollen ihnen dabei helfen“, sagte der rheinland-pfälzische Landwirtschafts-Staatssekretär Andy Becht.

Becht will die bundesweite Zusammenarbeit bei der Digitalisierung der Landwirtschaft weiter vorantreiben und Rheinland-Pfalz zum Musterland der neuen Möglichkeiten machen. Mit der Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP) bestünden am DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach bereits jetzt Strukturen für eine bundesweit führende Rolle in diesem Bereich.

„Nur so können wir die Zukunftsfähigkeit unserer Landwirtschaft sicherstellen und die enormen Potentiale von Smart Farming nutzbar machen“, so der Staatssekretär. Die Ankündigung des Bundes, die Digitalisierung durch ein wirkungsvolles Förderprogramm zu unterstützen sowie die Stärkung des Innovationsprogramms seien dabei wichtige Schritte in die richtige Richtung, ergänzte der Staatssekretär. Doch die Anstrengungen müssten auf allen Ebenen weiter verstärkt werden.

Die Verbindung von digitalen Technologien und Landwirtschaft bietet ein riesiges Potential und rasant steigende Anwendungsmöglichkeiten von der Produktion bis zur Dokumentation. In der Praxis tragen diese z. B. zur Verbesserung des Tierwohls, der Optimierung des Ackerbaus und des Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutzes bei. Auch die Flächenproduktivität kann nachhaltig gesteigert werden.

Zentimetergenaue Pflege und Ressourceneinsatz exakt auf die Notwendigkeit hin auszurichten, bedeutet umweltbewusstes und wirtschaftliches Handeln zugleich. Dafür müssten jetzt die Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es der Landwirtschaft ermöglichen, auch in den nächsten Jahren wettbewerbsfähig und nachhaltig zu produzieren, erklärte Becht.

Er begrüßte den von Rheinland-Pfalz mitgestalteten Beschluss der Agrarministerkonferenz, den Bund aufzufordern, für die kostenfreie Nutzung von Daten und Korrektursignalen des amtlichen Satellitenpositionierungsdienstes SAPOS durch die Wirtschaft im Sinne von Open Data einzutreten – so wie dies z. B. auch bei Geo-, Wetter- und Satellitendaten der Fall sei.

SAPOS ermöglicht satellitengestützte Positionsbestimmung, Ortung und Navigation in einem einheitlichen und europaweit verfügbaren Bezugssystem mit hoher Effizienz in wählbaren unterschiedlichen Genauigkeitsstufen. Der Dienst ist ein Gemeinschaftsprojekt der Vermessungsverwaltungen der Bundesländer.

In Rheinland-Pfalz werden 18 Sendestationen betrieben. Für die Agrarwirtschaft sind die sogenannten HEPS-Daten (Hochpräziser Echtzeit Positionierungs-Service) von besonderem Interesse. Damit können die Maschinen auf dem Feld präzise geführt werden, das Halten der Fahrspur wird dem Fahrer erheblich erleichtert und vor allem sind deutliche Einsparungen von z.B. Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel möglich. Rheinland-Pfalz strebt eine leichtere Nutzung dieser Daten durch die Landwirtschaft an.

Er betonte weiterhin, dass im Zuge der Digitalisierung immer auch auf den Datenschutz geachtet werden müsse, hier insbesondere auf den Schutz betriebsinterner Daten der Land- und Forstwirtschaftsunternehmen. Damit unterstützte er eine entsprechende Forderung der Agrarminister, die gleichzeitig die Notwendigkeit zur Intensivierung der bundesweiten Zusammenarbeit in diesem Bereich bekräftigten.

In Bezug auf die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) wurden in der Agrarministerkonferenz die Weichen gestellt, um die globalen sowie die gesellschaftlichen Herausforderungen der Landwirtschaft und der ländlichen Räume bei der Gestaltung der Zukunft im Rahmen der GAP nach 2020 zu unterstützen.

Die GAP müsse entbürokratisiert und finanzstark ausgestattet werden. Einkommensstabilisierung und ländliche Entwicklung – die Kernelemente der 2- Säulen-Architektur – müssen auch künftig den Charakter der GAP repräsentieren, so der Staatssekretär abschließend.
mwvlw-rlp
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Kommentare 
Mison schrieb am 03.04.2017 21:45 Uhrzustimmen(67) widersprechen(26)
Das ist vielleicht nur ein Detail und natürlich handelt es sich dabei um ein Symbolbild - aber liebe Redaktion, Windows XP ist mittlerweile 16 Jahre alt und der Support endete vor fast genau 3 Jahren. Kein so geeignetes Symbolbild für "digitalen Fortschritt".
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