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21.01.2011 | 14:44 | Dioxin-Skandal 

Dioxin-Skandal sorgt für immense Einnahmeverluste - NRW-Vorstoß für Überbrückungshilfen

Düsseldorf - Die Leidtragenden des Dioxin-Skandals sind zum einen die Verbraucherinnen und Verbraucher und zum anderen die heimische Landwirtschaft.

Einnahmeverluste
„Eine ganze Branche muss unverschuldet immense Einnahmeverluste verkraften“, erklärte Landwirtschaftsminister Johannes Remmel heute auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben das Vertrauen auch in unsere heimische Landwirtschaft verloren und verzichten derzeit auf den Einkauf von Eiern, Schwein und Geflügel aus konventioneller Herstellung.“

Minister Remmel hat bereits vor einer Woche einen entsprechenden Vorstoß bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank für die finanzielle Unterstützung der Branche unternommen. Ziel ist es, den in Schwierigkeiten geratenen Landwirten zinsgünstige Überbrückungsdarlehen zur Verfügung zu stellen. Auch die zuständige Bundesministerin Aigner wurde über den Vorstoß informiert.  Inzwischen hat sich Ministerin Aigner der Initiative Remmels angeschlossen. Der Vorstoß bei der Rentenbank ist eine weitere Maßnahme des Landes im Dioxin-Skandal. „Wir haben bereits Anfang Januar in unserem 10-Punkte-Plan eine verpflichtende Haftpflichtversicherung gefordert, damit die Bäuerinnen und Bauern - die letztlich nicht Verursacher der Krise, sondern Opfer sind - in Zukunft finanzielle Sicherheiten erhalten.“

Im 10-Punkte-Plan von Minister Remmel und ebenso im 14-Punkte-Aktionsprogramm der Verbraucherschutzministerkonferenz steht neben einer verbindlichen Positivliste für Futtermittel, die Trennung von Produktionslinien, einem schärferen Strafmaß und der Haftungsregelung für Futtermittelproduzenten, ein neues erweitertes Kontrollsystem im Vordergrund. Dazu gehört ein Eigenkontrollsystem, in dem die einzelnen Bestandteile in Futter- und Lebensmitteln regelmäßig auf Schadstoffe überprüft werden. Ebenso ausgeweitet werden die amtlichen Kontrollen.

„Mit Liquiditätshilfen werden wir aber nicht das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in unsere betroffenen landwirtschaftlichen Betriebszweige zurückgewinnen können“, so Remmel. „Um ein neues, nachhaltiges Vertrauensverhältnis aufzubauen, benötigen wir Transparenz in der Herstellung von Lebensmitteln. Angefangen bei den einzelnen Inhaltsstoffen in Futtermitteln bis hin zum Frühstücksei oder der fertigen Wurst im Kühlregal.“

Remmel: „Die amtliche Überwachung muss intensiver und risikoorientierter werden. Wichtig: Alle Ergebnisse müssen veröffentlicht werden. Wir handeln dabei auch im Interesse der Agrarwirtschaft. Von einer nachvollziehbaren und transparenten Lebensmittelproduktion werden unsere Landwirte profitieren. Denn: Der Verbraucher wird die neue Transparenz mit nachhaltigem Vertrauen in unsere heimische Landwirtschaft honorieren.“ (PD)
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