(c) jopix - fotolia.com Die europäischen Werften haben sich aus Sicht der IG Metall nach der Finanzkrise weitgehend stabilisiert und auf den Spezialschiffbau konzentriert.
Auch in den Bereichen Meerestechnik und Offshore gebe es riesige Chancen, sagte Heino Bade von der IG Metall Küste am Dienstag bei einer Konferenz des europäischen Metallgewerkschaftsbundes IndustriAll in Bremen. Doch es fehlten EU-weit einheitliche Rahmenbedingungen für Finanzierungen.
«Wir arbeiten zu sehr gegeneinander und nicht miteinander», sagte Bade, der auch Vorsitzender des Ausschusses Schiffbau in der IndustriAll ist. «Die Finanzierung von Großanlagen ist in allen Ländern nach wie vor ein Problem.»
Zudem müssten die Regierungen Innovationen im Schiffbau durch spezielle Programme unterstützen. Das gelte auch für den Offshore-Bereich. «Die maritimen Anlagenbauer dürfen nicht wieder in ein Loch fallen», sagte Bade.
In der Offshore-Branche sind nach Angaben der Gewerkschaft noch immer viele Beschäftigte wegen fehlender Aufträge in Kurzarbeit. Finanzielle Rahmenbedingungen, Innovationsförderung und der Ausbau der Offshore-Programme müssten gemeinsam gestaltet werden, forderte Bade: «Wir brauchen Rechtsklarheit, damit wir auch Arbeitsplätze schaffen.» Der Ausschuss vertritt die Interessen von rund 500.000 Beschäftigten der Branche in Europa.
Der klassische Serienbau etwa von Containerschiffen ist nach Gewerkschaftsangaben seit 2008 aus Europa verschwunden. Über 90 Prozent im Weltschiffbau würden in Südkorea, China und Japan gefertigt. Mit den dortigen niedrigeren Preisen «gibt es keinen fairen Wettbewerb», kritisierte Bade.
Der Schiffbauanteil der europäischen Werften liege gemessen an der Tonnage bei noch 1,7 Prozent. Mehr als die Hälfte aller Investitionen im Schiffbau kommen aus Europa. 2013 waren es 52 Milliarden US-Dollar. (dpa)
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