«Wir sind deutlich näher an einem endgültigen Kompromiss», sagte
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski nach einem Treffen der nationalen Ressortchefs am Dienstag in Brüssel.
Bundesagrarministerin Julia Klöckner betonte, man wolle eine Einigung in der kommenden Woche. Für Donnerstag und Freitag sind erneut Verhandlungen mit dem EU-Parlament angesetzt.
Die vergangene Verhandlungsrunde zwischen EU-Ländern und Europaparlament war Ende Mai vorerst gescheitert. Die beiden Verhandlungsparteien warfen sich danach gegenseitig vor, für den Abbruch verantwortlich zu sein. Umweltorganisationen sahen vor allem in der Position der nationalen Agrarministerinnen und -minister das Risiko weiterer
Umweltschäden durch die Nahrungs- und Futtermittelproduktion.
Eigentlich hätte die im Zeitraum bis 2027 rund 387 Milliarden Euro schwere Reform Anfang dieses Jahres greifen sollen. Weil sich die Verhandlungen aber bereits lange ziehen, treten die Änderungen frühestens 2023 in Kraft. Für die dann kommenden fünf Jahre hat die
EU-Agrarpolitik ein Volumen von 270 Milliarden Euro.
Ziel der Reform ist es in erster Linie, mehr für den
Umweltschutz zu erreichen. So soll Geld an Umweltauflagen geknüpft werden, wie viel steht noch zur Debatte. Das Europaparlament fordert, 30 Prozent der Direktzahlungen für diesen Posten einzusetzen und die EU-Staaten 20 Prozent.
Auch an dieser Frage waren die Verhandlungen gescheitert, unter anderem weil das Parlament sich durch Vorschläge der EU-Länder, dass das Geld erst später als 2023 verpflichtend für Umweltregeln ausgegeben werden sollte, übergangen fühlte.