Das European Milk Board (EMB) gratuliert ihm zu seinem Amt und ist überzeugt, dass er mit seiner landwirtschaftlichen Expertise schon sehr zeitnah bereit sein wird, mit den europäischen Milcherzeugern in einen intensiven Austausch zu treten.
Im Rahmen der Sitzung der EU High Level Expert Group on Milk in der vergangenen Woche (Dienstag, den 2.2.2010) hat das European Milk Board deutlich dargelegt, dass die Rolle der EU bei der Milchmarktgestaltung auch in Zukunft von großer Bedeutung sein wird. Denn nur eine europäische Regelung kann den
Milchmarkt kurz- und langfristig in der Balance halten. Nationale Lösungen oder auch die Vorschläge einiger Molkereien und Regierungen, die Milchmenge über Direktverträge zwischen Landwirt und Molkerei zu regulieren, zielen ins Leere. Sie schwächen die Verhandlungsposition der Erzeuger weiter und führen zu immer stärkeren Mengen- und Preisschwankungen am Milchmarkt.
Dennoch muss der Staat nicht unbedingt in ausführender Rolle tätig sein. Es reicht, wenn die EU Rahmenbedingungen vorgibt, die die Verhandlungsposition der Milcherzeuger stärken und diesen Instrumente der Mengenregulierung an die Hand geben. Eine qualitativ hochwertige Erzeugung von Lebensmitteln ist von großem gesellschaftlichen Interesse. Deswegen braucht es auch die Beteiligung der EU an der Gestaltung des Milchmarktes in Form einer Aufsichtsinstanz, die die Wahrung der Interessen aller Beteiligten absichert.
Das EMB schlägt die Einrichtung einer europäischen Monitoring-Stelle vor, an der alle Beteiligten des Milchmarktes, also neben Milcherzeugern, -verarbeitung und Handel auch Politik und Verbraucher, vertreten sind. „Es geht darum, eine Lösung zu finden, die kostengünstig die Anforderungen der Gesellschaft an eine multifunktionale Milcherzeugung in einem lebendigen ländlichen Raum erfüllt,“ so Romuald Schaber, Präsident des EMB. „Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist auch ein Außenschutz für den europäischen Markt und für Märkte in anderen Teilen der Welt, der ein Dumping von Milchprodukten verhindert.“ (EMB)