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24.01.2018 | 08:15 | Stromkonzerne 
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Energiepolitik erntet Kritik

Berlin - Eon-Chef Johannes Teyssen hat die Sondierungsergebnisse von Union und SPD in der Energiepolitik als unzureichend kritisiert.

Energiepolitik in Deutschland
In den Koalitionsverhandlungen wird die Energiepolitik eine wichtige Rolle spielen. Eon-Chef Teyssen kritisiert die bisherigen Ankündigung als unzureichend. Seine Forderung nach einem CO2-Mindestpreis trifft in der Branche allerdings auch auf Widerspruch. (c) proplanta
Die bisherigen Ankündigungen seien nicht fundiert genug und «ein Stück oberflächlich», sagte der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns am Dienstag bei der «Handelsblatt»-Energietagung in Berlin. «Wir brauchen jetzt überzeugende Antworten, und die fehlen in den Sondierungsergebnissen.»

RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz forderte mehr Tempo in der Energiepolitik. «Tut endlich was», sagte er in Richtung Union und SPD. Die Branche brauche wieder realistische Rahmenbedingungen, «wie es in den nächsten 15 bis 20 Jahren weitergeht».

Trotz aller Fortschritte bei den erneuerbaren Energien würden konventionelle Kraftwerke noch auf Jahre benötigt, sagte Schmitz. Wenn Politik und Gesellschaft ein schnelles Abschalten der Kohlekraftwerke wollten, «müssen wir dafür entschädigt werden».

Im Sondierungspapier haben Union und SPD ein Datum für die Beendigung der Kohleverstromung angekündigt. Ihr Ziel, bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien zu erreichen, sei richtig, sagte Teyssen.

Der Eon-Chef verlangte in diesem Zusammenhang aber erneut eine Reform des CO2-Handels. «Das alles überragende, entscheidende Instrument ist ein wirksamer CO2-Preis», sagte Teyssen.

Ein europäischer Mindestpreis für den Ausstoß von Kohlendioxid müsse durch eine nationale Abgabe in Deutschland für alle Energiemärkte gestützt werden. Für die energieintensive Industrien müsse es jedoch weiter einen Ausgleich für steigende Strompreise geben.

Schmitz lehnte dagegen Änderungen beim Emissionshandel ab. Es sei nicht sinnvoll, dieses wirksame europäische Instrument durch eine teure nationale Doppelregulierung zu beschädigen, die zudem dem Klima nicht helfe. Während RWE unter anderem viele Braunkohlekraftwerke betreibt, hat sich Eon von der Kohleverstromung ganz verabschiedet.

Die bislang für Stromexporte genutzten Kraftwerkskapazitäten in Deutschland werden laut einer Prognose der Übertragungsnetzbetreiber in den kommenden Jahren abnehmen. An einem besonders verbrauchsstarken Tag im Januar 2020 könnte demnach sogar die Stromerzeugung in Deutschland nicht ausreichen, um den heimischen Bedarf zu decken, wie aus dem Leistungsbericht der Netzbetreiber hervorgeht. Über diesen hatte zuvor die «Welt» (Mittwoch) berichtet.

Laut Bundesnetzagentur geht die Prognose von einer Situation aus, die mit größter Wahrscheinlichkeit an dem Tag so nicht eintreten werde. Dazu müssten die erneuerbare Erzeugung auf einem extrem niedrigen, die Ausfälle der konventionellen Kraftwerke auf einem sehr hohen Niveau liegen - und zeitgleich die Jahresspitzenlast herrschen. Solche Schwankungen im Verbrauch und in der Erzeugung würden durch das europäische Verbundsystem beim Strom ausgeglichen.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 26.01.2018 18:12 Uhrzustimmen(6) widersprechen(5)
warum verlangen die besserverdiener immer eine entschädigung für einen jobverlust und die prekären niedriglöhner müssen die klappe halten diese zweiklassengesellschaft wird deutschland das genick brechen
energiewende pro schrieb am 26.01.2018 09:09 Uhrzustimmen(6) widersprechen(12)
Keine Leistung ohne Gegenleistung!!
Wo bleibt die Gegenleistung für die unendlichen Subventionen an die Stromintensiven Verbraucher.
EEG Umlage 6 Cent Strompreis 3-4 Cent alles bezahlt der Kleinverbraucher.
Nichts bezahlt der Großverbraucher.
Dann kann der Groß-Subventionsempfänger zumindest verpflichtet werden, in Havariemomenten der Kraftwerke einen Teil seiner Produktion zu drosseln.
Lastmanagment nennt man das.
Keine Infrastrucktur der Welt kann für den Tag x nur vorhalten, und dafür immer bezahlen, und nie nutzen, einen großen Teil des Risikos reduziert man durch vorher verpflichtend vereinbarte Möglichkeiten der Wegschaltung von teilen des Verbrauchs der Verbraucher die ihre Energie so gut wie geschenkt erhalten.
agricola pro agricolas schrieb am 24.01.2018 08:27 Uhrzustimmen(61) widersprechen(13)
Irgendwelche Barrieren, für die Allgemeinheit nicht nachvollziehbar, verhindern in solchen, eine alleinige Meinungshoheit für sich in Anspruch nehmenden Köpfen offensichtlich den Einzug neuer Technologien...!?

Man lasse sich genüsslich auf der Zunge zergehen:

Für nur einen Tag müssen klimazerstörende Dinosaurier-Kraftwerke durchgängig in der Warteschleife gehalten werden, damit während einer Vielzahl von Tagen bis zum Zeitpunkt „X“ Energie ungenutzt sinnlos verpulvert wird. Diese „Wohlgefälligkeiten“ gibt‘s natürlich nicht zum Nulltarif, selbstredend lassen sich unsere Kraftwerkbetreiber dafür mit astronomischen Entschädigungen königlich entlohnen. - Diese Geldruckmaschine läuft augenscheinlich doch an ihrer Leistungsgrenze!

DIE ZAUBERFORMEL von modernen Pufferspeichertechnologien hat man mithin noch immer NICHT zentral ins Blickfeld gerückt.

Es sprengt wirklich jedes Vorstellungsvermögen, weshalb unsere energieintensiven Industrien sich mit 4-5 Cent/kWh dato nicht vortrefflichst zu arrangieren wissen. Zahlen und Fakten, um aktuell überhaupt den Zuschlag bei den Ausschreibungsmodellen nach dem EEG-Gesetz erhalten zu wollen. Ein bewusst initiierter gewaltiger Bremsklotz für die Dezentralisierung unseres ökologischen Energieausbaus. Störungsfrei verpackte Investsicherheit für die Kapitalgiganten, die auf Gigantonomie-Offshoretechnologien setzen. Dieses Kapital wird in einer bestens funktionierenden Hinterzimmerpolitik allumfassend bereitwillig geschützt.

Jeder Netzbetreiber hat bei einer Eigenkapitalverzinsung von annähernd 10% natürlich größtes Interesse daran, laut die Säbel rasseln zu lassen und mit einem BLACKOUT-Szenario zweckdienlich bewusst Ängste zu schüren!!!

Es kann nicht angehen, dass in einem Land, wo bislang die größten Ressourcen überhaupt in der jeweiligen geistigen Größe zu erkennen waren, man solchen selbstverliebten Dinosaurieren keine stichhaltig überzeugenden Gegenargumente liefern kann.

Unsere „Klimavernichter-Sauriere“ statuieren derzeit in einzigartig gnadenloser Weise, dass man schmerzbefreit über sämtliche unverkennbaren Warnsignale äußerst bereitwillig hinwegsieht, um Gewinne weiterhin perfektionistisch zu privatisieren, demgegenüber - sozusagen als „Ausgleich“- die Risiken zu sozialisieren gedenkt, wenngleich man sich verteidigend schließlich herausredet, dass man zumindest den Gesprächsfaden niemals abreißen lässt.

Dieses perfide Geschäftsmodell funktioniert auch tatsächlich über eine entsprechende Besetzung der jeweiligen Aufsichtsräte als bereitwilliges Auffangbecken abgehalfteter Politgrössen. - Und so beutelt das Schwänzchen seinen Hund nahezu schon bis zur Bewusstlosigkeit.

Als Bruder im Geiste kooperiert hier selbst unser DBV bei selbigen Machenschaften in vertrauensvoller Allianz, die dicken Trostpflästerchen zeigen Wirkung...!

Offensichtlich ist es mithin ein Naturgesetz, dass die in der BRD verbrauchte Energie auch hierzulande erzeugt werden muss, eine sinnvolle Vernetzung endet geistig also spätestens an unseren Landesgrenzen...!?

Wenn jemand sich „dreist“ auch noch wagen sollte, ein Ansinnen über einen Zugang zum Netzanschluss nur zu formulieren und damit wahrlich den Mut nach vorne beweist, solche „heiligen Kühe“ in Frage zu stellen, so grenzt das beinahe schon an Blasphemie....!!!

Nur bei der Strommessung sollte man zur Überprüfung probeweise drei geeichte Strommesszähler hintereinander hängen - man wäre erstaunt, welche Ergebnisse da sichtbar werden....!!! - Jeder kann diese Technik für ein Butterbrot insbesondere bei Alibaba (ohne die 40 RÄUBER!) beziehen.

Einstein tadelte dereinst schon: „Sollen sich alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frißt.“
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