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03.07.2008 | 15:50 | Welternährung 

Entwicklungsländer müssen mehr für Landwirtschaft tun

Brüssel - EU-Entwicklungskommissar Louis Michel hat die Regierungen der Entwicklungsländer angesichts der Nahrungskrise aufgefordert, mehr für ihre Bauern zu tun.

Welternährung
(c) proplanta
«Die Völkergemeinschaft wird das Nahrungsmittelproblem allein nicht lösen können», sagte Michel am Donnerstag in Brüssel bei der Konferenz «Wer wird die Welt ernähren?», an der auch Frankreichs Landwirtschaftsminister Michel Barnier teilnahm. Barnier hat seit Juli den Ratsvorsitz bei den EU- Agrarministern inne.

Michel betonte, dass von Lebensmittelknappheit betroffene Staaten Hilfe aus der EU auch zulassen müssten. Barnier forderte, besonders regionale Projekte zu unterstützen. Probleme der Lagerhaltung, Wasserversorgung und die Verteilung von Saatgut seien dort am besten zu lösen, sagte er. Der Chef der UN-Ernährungsorganisation FAO, Jacques Diouf, forderte die Entwicklungsländer auf, den Bauern ein ländliches Versorgungsnetz sowie Lagerungsmöglichkeiten zu bieten.

Afrika müsse lernen, sich zunehmend selbst zu versorgen und sogar Agrarprodukte zu exportieren, sagte Barnier und setzte sich für eine Arbeitsteilung zwischen reichen und armen Ländern in der Landwirtschaft ein. «Es geht darum, sich gegenseitig zu ergänzen.» Diouf betonte, es müssten dringend neue und stärkere Partnerschaften geschlossen werden. Um die Agrarproduktion in den Entwicklungsländern zu fördern, forderte Diouf außerdem zusätzliche öffentliche und private Investitionen.

«Es gibt keine Universallösung des Problems», sagte Barnier. Es gehe weder um eine «brutale Handelsliberalisierung» noch um Protektionismus. Nach Angaben von Barnier leiden weltweit 862 Millionen Menschen an chronischem Hunger. Diouf gab an, dass allein 2007 als Folge der hohen Nahrungsmittelpreise die Zahl der hungernden Menschen um 50 Millionen zunahm. Bis 2050 müssen nach Schätzungen neun Milliarden Menschen ernährt werden. «Dafür müssen wir die Produktion von heute verdoppeln», sagte Barnier. (dpa)
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