Der Nettobeitrag von Europas größtem Zahlmeister stieg binnen Jahresfrist auf 11,9 Milliarden Euro nach 9 Milliarden zuvor, teilte die
EU-Kommission am Dienstag in Brüssel in ihrem Jahresfinanzbericht mit.
Der Nettobeitrag ist der Saldo von Einnahmen aus der EU-Kasse und den Beiträgen, die ein Land nach Brüssel zahlt. Der französische Nettosaldo stieg ebenfalls kräftig auf knapp 8,3 Milliarden Euro nach 6,4 Milliarden Euro zuvor. Gemessen an der Wirtschaftsleistung sind Dänemark oder Schweden stärker belastet als Deutschland.
Die Mitgliedstaaten, die unter der Krise am stärksten litten, also Griechenland, Portugal und Spanien, seien am meisten aus dem EU-Haushalt gefördert worden, so die Kommission. Die Beiträge der Nettozahler seien angestiegen, da der EU-Haushalt «auf Solidarität ausgelegt ist». Zu einzelnen Nettobeiträgen nahm die Behörde im Detail keine Stellung.
Der mit Abstand größte Profiteur bei den EU-Finanzen ist weiter Polen. Das Land bekam im vergangenen Jahr 12 Milliarden mehr aus den EU-Kassen, als es nach Brüssel einzahlte. Im Jahr zuvor waren es noch 10,9 Milliarden Euro gewesen.
Das Budget der Union hatte im vergangenen Jahr einen Umfang von 135,2 Milliarden Euro. Die meisten Gelder fließen für ärmere Regionen in den Mitgliedstaaten und für die Landwirtschaft. (dpa)