EU und Schweiz verhandeln über vollständige Liberalisierung des Handels im Agrar- und ErnährungssektorBrüssel - Die für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständige EU-Kommissarin Mariann Fischer Boel und die Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements, haben heute Verhandlungen über die vollständige Liberalisierung des Agrarhandels zwischen der EU und der Schweiz aufgenommen. |
(c) proplanta Angesichts der geografischen Nähe und des Volumens des bilateralen Handels liegt eine vollständige Liberalisierung eindeutig im beiderseitigen Interesse. Die bevorstehenden Verhandlungen sind eine logische Fortsetzung des Liberalisierungsprozesses, der mit dem Abkommen von 1972 eingeleitet wurde und, was die Landwirtschaft anbelangt, im Agrarabkommen von 1999 verankert ist.
Zur Eröffnung der Verhandlungen erklärte Mariann Fischer Boel: „Die EU und die Schweiz sind Nachbarn und haben viel gemeinsam. Wir haben im Laufe der Jahre bei der Liberalisierung des bilateralen Handels gute Fortschritte erzielt, doch jetzt wollen wir diesen Prozess zum logischen Abschluss führen. Ich begrüße die Bereitschaft der Schweiz, diese Verhandlungen aufzunehmen, und freue mich auf eine enge Zusammenarbeit mit Doris Leuthard. Beide Seiten haben dabei viel zu gewinnen.“
Neben der Abschaffung der Zölle zwischen beiden Seiten geht es auch um andere Themen. Verhandlungen zu Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit werden im Rahmen der Gespräche ein eigenständiges Element bilden und später aufgenommen werden. Die Verantwortung für diese Verhandlungen liegt bei den Diensten der europäischen Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou.
Zur Schaffung gleicher Bedingungen und damit die Schweiz vom Zugang zum EU-Markt bestmöglich profitieren kann, sollte die Übernahme des gemeinschaftlichen Besitzstands ein wesentlicher Bestandteil des geplanten Abkommens sein.
Die Kommission geht davon aus, dass die vorgesehene Liberalisierung den Handel zum beiderseitigen Nutzen erleichtern und zur Verbesserung der Wirtschaftsbedingungen in Europa beitragen wird.
Agrarhandel EU - Schweiz
2007 führte die EU Agrarerzeugnisse und Lebensmittel im Wert von insgesamt 4,7 Milliarden. EUR in die Schweiz aus; der Wert der entsprechenden EU-Einfuhren aus der Schweiz belief sich auf 2,7 Milliarden. EUR. Die Schweiz ist der drittgrößte Handelspartner der EU in diesem Sektor. 70 % der Schweizer Agrarausfuhren sind für den EU-Markt bestimmt, während 7 % der entsprechenden EU-Ausfuhren in die Schweiz gehen. (ots)
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