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22.01.2013 | 09:03 | Eiweißfuttermittel 

Rufe nach europäischer Eiweiß-Strategie werden lauter

Wien - Europäische Importabhängigkeit bei Eiweißfuttermitteln muss verringert werden.

Eiweißfutter
(c) dusan kostic - fotolia.com
Im Rahmen der Wintertagung des Ökosozialen Forums in Wien, fordert Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich eine Europäische Eiweiß-Strategie, um die klimaschädlichen Importe aus Nord- und Südamerika zu reduzieren. „Es gibt eine gewaltige Eiweiß-Lücke für Europa, die es zu schließen gilt. Österreich geht hier bereits mit gutem Beispiel voran. Jetzt heißt es dieses Thema zu einem gemeinschaftlichen Anliegen zu machen. Ziel ist, so weniger abhängig von teuren Importen zu werden und den Bäuerinnen und Bauern gleichzeitig neue Einkommensfelder zu eröffnen. Dadurch gelingt es uns auch zu einer insgesamt nachhaltigen Landwirtschaft im Sinne des globalen Klima- und Umweltschutzes beizutragen", erklärt Niki Berlakovich.


Donau Soja Erklärung mit 7 Staaten unterschrieben

Derzeit importiert Europa rund 23 Mio. Tonnen Sojaschrot und 12,5 Mio. Tonnen Sojabohnen aus Übersee. Berlakovich: „Hier wollen wir mit dem ‚Donau Soja‘-Programm gezielt gegensteuern. Mit einem konstruktiven Schulterschluss zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sollen die Investitionen in die Produktion von nachhaltigem und Gentechnik-freiem Soja aus der Donauregion verstärkt werden. Das Potential in der Region ist nämlich bedeutend: So wäre in den nächsten fünf Jahren eine Ausweitung der Soja-Anbauflächen von aktuell 1 Mio. ha auf rund 5 Mio. ha im Bereich des Möglichen. Deshalb haben wir auch auf der Grünen Woche in Berlin die ‚Donau Soja‘-Erklärung unterzeichnet. Insgesamt sieben Landwirtschaftsminister konnten sich darauf verständigen, die Verarbeitung und Vermarktung von Qualitätssoja aus der Region in den nächsten Jahren systematisch zu fördern. Mit im Boot sind Kroation, die Schweiz, Serbien, Slowenien, Ungarn, Bosnien-Herzegowina und die Republika Srpska. Außerdem ist es uns gelungen, große Agrarländer wie Polen oder Rumänien von diesem Programm zu überzeugen. Für mich steht außer Frage, wir haben es hier mit einem agrarpolitischen Zukunftsthema zu tun."

Österreich selbst gilt im Bereich der Eiweißfuttermittelproduktion bereits Vorreiter in Europa. Im Rahmen einer Beratungsoffensive des Lebensministeriums und der Landwirtschaftskammer wird in Österreich der Sojaanbau forciert. In absoluten Zahlen ist die heimische Landwirtschaft aktuell der viertgrößte Sojaproduzent in der gesamten EU. Gemessen an der Gesamtackerfläche liegt das Land auf Platz eins.


Eiweiß-Strategie soll in künftiger GAP verankert werden

„Wenn es in den nächsten Monaten darum geht, die die inhaltliche Ausgestaltung der GAP zu finalisieren, möchte ich eine Eiweiß-Strategie darin enthalten wissen: Eiweißpflanzen sollten in die von der Kommission vorgeschlagenen Greening-Maßnahmen aufgenommen werden. Denn was wäre der Sinn dahinter, wenn wir auf 93% der Fläche intensiver wirtschaften müssten, um den Ertragsausfall der 7% Stilllegung wieder ausgleichen zu können. Außerdem möchte ich die Züchtung von Leguminosen und effizienten Fütterungsstrategien mit gezielter Forschung vorantreiben und den Konsumenten mit Vermarktungsinitiativen zu regional und gentechnikfrei gefütterten Tieren informieren", umreißt der Minister sein Vorhaben einer europäischen Gesamtstrategie. (bmlfuw)
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