Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
21.01.2013 | 10:05 | Entwicklungspolitik 

Europaparlament verstärkt Kampf gegen Biopiraterie

Strassburg - Das Europäische Parlament hat sich für einen besseren Schutz genetischer Ressourcen in Entwicklungsländern ausgesprochen.

Urwald
(c) proplanta
In einer Entschließung, die vergangene Woche vom Plenum angenommen wurde, pochen die Abgeordneten darauf, den Kampf gegen „Biopiraterie“ zu verstärken. Die Privatisierung und Patentierung traditionellen Wissens indigener Völker beziehungsweise genetischer Ressourcen ohne Genehmigung der Ursprungsländer kann nach Ansicht des Hohen Hauses den wirtschaftlichen Fortschritt von Entwicklungsländern behindern.

Die Praxis stehe im Widerspruch zu den entwicklungspolitischen Zielen der EU, heißt es in der Resolution. Das Überleben und Wohlbefinden von 70 % der Armen dieser Welt hänge unmittelbar von der biologischen Vielfalt ab. Um Biopiraterie zu verhindern, drängt das Parlament darauf, die Anmeldung eines Patents nur zuzulassen, wenn Quelle und Ursprung von verwendeten genetischen Ressourcen offengelegt werden, einschließlich Nachweisen für die Zustimmung der zuständigen Behörden sowie eines „gerechten Vorteilsausgleichs“.

Auf politischer Ebene dürfe die EU Entwicklungsländer nicht zu Handelsabkommen mit weitreichenden Zugeständnissen im Bereich der Rechte des geistigen Eigentums drängen. Vielmehr solle die EU Entwicklungsländer beim Aufbau juristischer und institutioneller Kapazitäten unterstützen und ihnen helfen, Patentanmeldesysteme zu verstehen. Ferner begrüßt das Parlament, dass die Europäische Kommission vor kurzem vorgeschlagen hat, das internationale Nagoya-Protokoll umzusetzen.

Das Protokoll schütze die Rechte von Staaten und ortsansässigen Gemeinschaften hinsichtlich der Nutzung ihrer genetischen Ressourcen und des damit verbundenen traditionellen Wissens.

Die zuständige Berichterstatterin Catherine Grèze von den Grünen erklärte anlässlich der Abstimmung, 90 % des biologischen Erbes der Welt befinde sich in Entwicklungsländern, doch die große Mehrheit der Patente sei im Besitz von Industrieländern. Unternehmen nutzten rechtliche Unsicherheiten aus, um von traditionellem Wissen zu profitieren. Die EU müsse zur fairen Verteilung der Erträge beitragen. (AgE)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken