Mit dem Abstimmungsergebnis vom Donnerstag (6.10.) folgten die Parlamentarier der Empfehlung des Umweltausschusses. Außerdem bekräftigten sie ihre Forderung nach einer Reform des Zulassungsverfahrens für gentechnisch-veränderte Organismen (GVO) in der EU.
Im Einzelnen geht es um die Anbauzulassung für die Maislinien 1507 von DuPont-Pioneer und Bt11 von
Syngenta sowie um die Verlängerung der Anbauerlaubnis für den Mais MON810. Dieser wird derzeit lediglich noch in Spanien als Futtermittel und in äußerst geringem Umfang auch in Portugal, Rumänien, der Slowakei und Tschechien angebaut.
Beim Import geht es ebenfalls um die Maissorte MON810 sowie um eine glyphosatresistente Baumwollsorte von Dow Agro-Science. Die Europaabgeordneten befürchten unter anderem, dass die Maislinien 1507 und Bt11 „Nicht-Ziel“-Arten von Schmetterlingen und Motten zu stark schädigen. Kritik äußerten sie in dem Zusammenhang an dem von der Europäischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA) eingeführten Begriff der „akzeptablen lokalen Mortalität“ für diese Lepidopteren-Arten.
Zum transgenen Mais MON810 fehlen den Parlamentariern zudem Daten zur möglichen Kreuzkontamination durch die invasive Pflanzenart Teosinte, die Ursprungspflanzenart von Mais, die sich derzeit in Frankreich und Spanien verbreitet. Dies könne ein „großes Risiko für Landwirte und Umwelt“ darstellen.
Der Agrarsprecher der Grünen/EFA im EU-Parlament, Martin Häusling, sprach von einer „hastig verfassten“ Stellungnahme der
EFSA zu Teosinte, die auf einer Reihe „wackeliger Annahmen“ beruhe und den Datenmangel unterstreiche. Seine Parteikollegen sowie Umwelt- und Ökoverbände begrüßten das Votum der Europaabgeordneten.