«Dass jetzt ohne ausreichende Absprache mit den Landwirten Verbote ausgesprochen werden und neue Gebiete ohne transparente und datengestützte Begründung als FFH-Gebiete ausgewiesen werden, zerstört die Wirtschaftlichkeit vieler Betriebe», monierte am Montag Mecklenburg-Vorpommerns FDP-Landeschef René Domke. Er sprach sich für die Anwendung europaweiter Regelungen aus, «auch, um keine Wettbewerbsnachteile für deutsche Landwirte entstehen zu lassen».
In der Vorwoche hatte die Bundesregierung ein Gesetzespaket zur Eindämmung des rapiden Insektensterbens beschlossen. So soll in Schutzgebieten der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stark eingeschränkt und teils verboten, der Mindestabstand zu Gewässern vergrößert werden.
Konventionell wirtschaftende Bauern befürchten wirtschaftliche Einbußen durch den restriktiven Pestizid-Einsatz und setzen sich mit Protestaktionen zur Wehr.
Landesagrar- und -umweltminister Till
Backhaus (
SPD) räumte ein, dass die Landwirtschaft derzeit vor riesigen Herausforderungen stehe, verwies zugleich aber auf Notwendigkeiten im Klima- und Artenschutz.
Er erwarte vom
Bauernverband daher konkrete Lösungsvorschläge «statt eines dauernden Lamentos», zumal
Umweltleistungen der
Agrarbetriebe im Nordosten allein im Vorjahr mit 70 Millionen Euro an staatlichen Zuwendungen vergolten worden seien. Domke warf Backhaus vor, mit seinen Äußerungen weiter Öl ins Feuer zu gießen, statt sich für Lösungen einzusetzen, die «nicht einseitig die Bauern» belasteten.