Sonntag, 24.09.2023 | 05:45:08
Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
04.06.2023 | 09:58 | Gebäudeenergiegesetz 

FDP macht sich für Holzheizungen auch in Neubauten stark

Münster - In der Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz dringt die FDP auf mehr Möglichkeiten zum Heizen mit Holz.

Holzheizung in Neubauten?
Das Wärmen vieler Häuser fördert auch die Erderwärmung. Vor allem Öl- und Gasheizungen belasten das Klima. Der Umstieg soll nun eingeleitet werden. Doch die Regierung ist sich nicht einig. (c) proplanta
«Holzschnitzel und Pellets sind erneuerbare Energiequellen, und das Heizen mit Holz muss erlaubt bleiben, und auch in Neubauten», sagte Fraktionschef Christian Dürr der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (NOZ).

Der vom Bundeskabinett verabschiedete Gesetzentwurf sieht ein Verbot von Holzheizungen im Neubau vor. Holz soll nur in Bestandsgebäuden eine Option bleiben, in denen andere Lösungen nicht machbar oder sinnvoll sind, etwa wegen des Denkmalschutzes. Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hatte zuletzt aber Kompromissbereitschaft gezeigt.

Die mitregierende FDP will grundsätzliche Veränderungen an dem Gesetzentwurf. Dieser sieht vor, dass von Anfang 2024 an möglichst jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit Öko-Energie betrieben wird. Der Umstieg soll durch eine staatliche Förderung sozial abgefedert werden, außerdem soll es Übergangsfristen und Härtefallregelungen geben.

Dürr forderte mehr Möglichkeiten, Gas- oder Ölheizungen einzubauen, die später auf Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe umgestellt werden können. So müsse sichergestellt werden, «dass in Häusern, für die Wärmepumpen schlicht keinen Sinn machen, etwa wegen horrender Kosten für Umbau und Dämmung, andere Technologien genutzt werden können».

Dürr warb für Holz als klimaneutralen Brennstoff. Holz könne für viele Häuser eine gute Lösung sein. Das Umweltbundesamt hatte jedoch erst kürzlich bekräftigt, aus der Perspektive des Klimaschutzes sei es stets besser, Holz zu verarbeiten anstatt es zu verbrennen. Die Behörde warnt auch vor der gesundheitsgefährdenden Feinstaubbelastung durch Holzheizungen und Kamine.

Das geänderte Gebäudeenergiegesetz soll nach der Vereinbarung im Kabinett noch vor der Sommerpause im Bundestag beschlossen werden, die FDP will sich jedoch Zeit nehmen. Entscheidend sei, dass das Gesetz gut werde, sagte Dürr. «Ob wir das eine Woche früher oder später schaffen, ist für die Menschen nicht entscheidend.»
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Holzenergie: Fachverband gegen geplanten Biomassedeckel in Wärmenetzen

 Steuersenkungen könnten früher enden - Gaspreise werden steigen

 Mehrere tausend Demonstranten bei Fridays for Future in Berlin

 Neues Heizungsgesetz: Welche Förderung soll es beim Heizungstausch geben?

 Heizungsgesetz geht durch den Bundestag

  Kommentierte Artikel

 Deutschland nimmt Fahrt auf bei Zukunftstechnik Wasserstoff

 Fördert der Klimawandel Flutkatastrophen am Mittelmeer?

 Australien ruft Wetterphänomen El Niño aus

 Bauernverband: Berufsstand wird vor die Wand gefahren

 Korallenbleiche in Karibik so schlimm wie nie zuvor

 Auch die Streuobsterzeuger beklagen zu viele Auflagen

 120 Millionen Euro im Jahr zusätzlich für die bayerische Landwirtschaft

 Bertelsmann-Studie: Özdemir hat erst wenige Vorhaben umgesetzt

 Europäische Union: Schweinebestände sinken überall

 Streunende Rinder im Kreis Göttingen