Heute wird fast dreimal so viel geerntet, wie noch in den 1950er-Jahren. (c) proplanta
Die Vereinten Nationen haben 2015 zum Jahr des Bodens erklärt, um die Bedeutung fruchtbarer Böden als Lebensgrundlage für die Menschen und als wichtigste Produktionsgrundlage für die Landwirtschaft hervorzuheben. Nach RLV-Angaben sind der Bodenschutz und der Erhalt der Bodenqualität ein existenzielles Anliegen für die Landwirte. Deshalb setzten sie nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden und Bearbeitungstechniken ein, um den Humusgehalt abzusichern und um Bodenverdichtungen als auch Erosion zu vermeiden. Eine pflanzen- und standortgerechte Düngung habe die Produktivität und die nachhaltige Nutzbarkeit der Böden in den vergangenen Jahrzehnten verbessert.
Noch in den 1950er-Jahren seien knapp 3 Tonnen Weizen von 1 ha in Deutschland geerntet worden, so der RLV. Heute würden fast dreimal so viel geerntet. Neben leistungsfähigeren Sorten und optimierter Bestandsführung sei die verbesserte Bodenqualität die Ursache für diese Ertrags- und Qualitätsfortschritte. Während in vielen anderen Regionen der Welt die Fruchtbarkeit der Böden unter anderem durch Überweidung, Erosion, Wüstenbildung oder Versalzung gefährdet sei, liege in Deutschland hingegen die größte Herausforderung für den Bodenschutz bei der Reduktion des „Flächenfraßes“, also des Flächenverbrauchs durch Versiegelung, Überbauung und infrastrukturelle Maßnahmen. Täglich würden immer noch bundesweit 73 ha wertvollen Bodens der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Jährlich gehe dadurch eine Fläche verloren, auf der der Brot-Jahresverbrauch von über 3 Millionen Menschen erzeugt werden könnte. (RLV)