Das Verbot der Neonikotinoide trat am Samstag in Kraft. Damit geht das Land weiter als Deutschland und die Europäische Union insgesamt. Die EU-Staaten hatten im Frühjahr ein Verbot dreier bienenschädlicher Substanzen aus der Gruppe der Neonikotinoide beschlossen, das bis Ende des Jahres in Kraft treten soll. Es gilt jedoch nur für die Freilandnutzung; Frankreich untersagt jeglichen Einsatz. Zudem betrifft das französische Verbot zwei weitere dieser Insektengifte, die laut dem EU-Beschluss weiter eingesetzt werden können.
Der Grünen-Faktionschef im
Bundestag, Anton Hofreiter, rief Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (
CDU) auf, dem Beispiel Frankreichs zu folgen. «Nur mit einer konsequent-giftfreien Landwirtschaft können unsere Bienen geschützt werden», sagte Hofreiter der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag). «Solange Klöckner hier blockiert, sind ihre blumigen Worte zum
Bienenschutz unglaubwürdig.»
Die französische Regierung erklärte, das Verbot mache das Land zum Vorreiter beim Bienenschutz. Das Gesetz war bereits 2016 unter der sozialistischen Vorgängerregierung beschlossen worden. Es ermöglicht allerdings bis Sommer 2020 Ausnahmen.
Mehrere französische
Bauernverbände kritisierten, eine große Anzahl Erzeuger seien nun in einer «dramatischen technischen Sackgasse». Der Dachverband
FNSEA forderte Ausnahmen für den Anbau von Mais und
Rüben, weil es in diesen Branchen keine anderen Lösungen gebe.