Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
18.07.2022 | 09:06 | Interessenvertretung 

Frauen müssen in der Agrarpolitik mitreden können!

Berlin - Keinen Anlass zur Euphorie sieht die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv), Petra Bentkämper, bei der aus ihrer Sicht dringend notwendigen Einbindung von Frauen in die landwirtschaftliche Interessenvertretung. 

Landfrauen
LandFrauen-Präsidentin Bentkämper bekräftigt Forderung nach Frauenquote in Bauernverbandsgremien - Berufung einer DBV-Vizepräsidentin nur ein erster Schritt. (c) proplatna
„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, sagt Bentkämper im Interview mit AGRA-EUROPE. Sie warnt davor, „jetzt die Hände in den Schoß zu legen und zu meinen, der Bauernverband ist in puncto Frauenbeteiligung schon da, wo er sein sollte.“

Nach der Entscheidung, eine Vizepräsidentin im Deutschen Bauernverband (DBV) zu berufen, komme es nun darauf an, den neuen Unternehmerinnenausschuss einzubinden. Dessen Mitglieder seien hochqualifizierte Unternehmerinnen. Das bedeute, „dass die gesamte Bandbreite der agrarpolitischen Themen auf den Tisch des Unternehmerinnenausschusses gehört.“

Die dlv-Präsidentin hält an ihrer Forderung fest, in Bauernverbandsgremien 30 % mit Frauen zu besetzen. Gleichzeitig bekräftigt sie den Anspruch des LandFrauenverbandes, „weiter stimmgewaltig für die Belange der Landwirtinnen unter unseren Mitgliedern einzutreten.“ Bentkämper betont zugleich ihre Kooperationsbereitschaft: „Vielleicht ergeben sich in Zukunft Vernetzungsmöglichkeiten mit dem Unternehmerinnenausschuss des DBV.“

Mehr Dampf geben

Unvermindert aktuell ist nach Auffassung von Bentkämper der Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL). Die dort beschriebenen Krisen hätten weiter Bestand, auch wenn mit dem Ukraine-Krieg inzwischen Fragen der Nahrungsmittelversorgung und Ernährungssicherung stärker in den Mittelpunkt rückten.

Enttäuscht ist die LandFrauen-Präsidentin, dass sich der Bericht bislang nicht in konkreter Politik niederschlage: „Hier muss unbedingt mehr Dampf gegeben werden.“ Eine wichtige Aufgabe für Landfrauen in der gegenwärtigen Krise sieht Bentkämper darin, Verbraucher über die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft aufzuklären: Sie müssten erkennen, „was für Konsequenzen es hat, wenn die Erzeugung hier den Bach runtergeht.“

Mehr denn je müsse eine möglichst hohe heimische Lebensmittelversorgung das Ziel sein. „Lebensmittel brauchen einen angemessenen Preis, wenn sie Standards erfüllen sollen, die alle zu Recht haben“, so die dlv-Präsidentin.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Landwirtschaft im Wandel - auf der Suche nach dem richtigen Antrieb

 Kanzlerrunde zur Landwirtschaft - Ringen um Entlastungen

 Mehrere Ermittlungen nach Bauernprotesten in Brandenburg

 EU-Staaten treiben Lockerung von Agrar-Umweltregeln voran

 Bundesregierung bekräftigt Ziel von Entlastungen für Landwirte

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken